Früher Leistungsdruck
Bei den Olympischen Winterspielen in Peking ist die 15-jährige Eiskunstläuferin Kamila Walijewa vor laufenden Kameras in Tränen ausgebrochen. Sie war zuvor positiv auf Doping getestet worden und stand besonders unter medialer Beobachtung. Obwohl Walijewa als Favoritin gehandelt wurde, hatte sie entscheidende Fehler in ihrer Kür gemacht.
Der Fall von Kamila Walijewa zeigt, unter welchem Erwartungsdruck junge Sportlerinnen und Sportler stehen. Viele Verbände, Ärzte wie Ärztinnen haben deshalb nach einem generellen Mindestalter verlangt, das für alle Sportarten auf Spitzenniveau gelten soll.
Ein Umdenken im Sport?
Der Internationale Eislauf-Verband ISU ist bereits den Forderungen gefolgt. Bisher lag die Altersgrenze im Eiskunstlauf bei 15 Jahren, doch in dieser Woche hat die ISU die Regeln verschärft. Das Mindestalter für professionelle Eiskunstläuferinnen und -läufer soll bis 2024 schrittweise von 15 auf 17 Jahre angehoben werden.
Einige der Profisportlerinnen und -sportler sprechen sich allerdings gegen die Mindestgrenzen aus. So zum Beispiel auch die 14-jährige Skateboarderin Lilly Stoephasius, die bereits bei den Sommerspielen in Tokio dabei war. Sie ist der Meinung, dass es in ihrer Disziplin kein Mindestalter bräuchte. Vielmehr würden junge Mädchen durch eine Altersgrenze die Chance auf eine Medaille verpassen.
Könnte ein Mindestalter im Profisport eine Lösung sein, um Kinder und Jugendliche zu entlasten? Das bespricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Jens Kleinert, Professor für Sport- und Gesundheitspsychologie an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Darüber hinaus berichtet die Sportdirektorin des Deutschen Eislauf-Verbands Claudia Pfeifer vom ISU-Kongress, bei dem das Mindestalter für das Eiskunstlaufen beschlossen wurde.