„Nein“ im Referendum
In Australien hat eine deutliche Mehrheit bei einer historischen Volksbefragung gegen ein größeres politisches Mitspracherecht der indigenen Bevölkerung gestimmt. Konkret ging es darum, Aboriginals und indigenen Völker der Torres-Strait-Inseln ein in der Verfassung verankertes Mitspracherecht im Parlament zu geben. Ein Gremium, das sogenannte „Voice to Parliament“, sollte die Regierung bei Fragen rund um indigene Themen beraten. Die Befürworter haben gehofft, dass Meinungen von Indigenen stärker einbezogen und dieses Gremium zur Verbesserung des Lebens der indigenen Bevölkerung beitragen würde. Die konservative Opposition hat in den vergangenen Monaten allerdings massiv dagegen mobil gemacht.
Historische Volksabstimmung in Australien
Unter den 18 Millionen Wahlberechtigten in Australien sind rund 530.000 Indigene. Die Mehrheit davon hat für die Verfassungsänderung gestimmt, einige aber auch dagegen. Sie führen unter anderem als Gründe an, sie hätten es auch ohne eine Änderung der Verfassung aus der Benachteiligung geschafft. Anderen geht das Vorhaben nicht weit genug. Dazu gehört auch Keiran Stewart-Assheton, Präsident der Organisation „Black Peoples Union“. Er ist der Überzeugung, dass es bei der aktuellen Abstimmung vor allem um „Schönfärberei“ gegangen ist.
detektor.fm– Moderator Lars Feyen fragt ihn nach den Gründen für sein „Nein“ beim Referendum und welche Baustellen und Möglichkeiten er sieht, um die Rechte der „First Nations“ zu stärken. Niklas Ennen von der „Survival International“-Organisation gibt einen Überblick über das Referendum in Australien und seine Hintergründe.