„Green, inclusive, open and clean“ sollte Olympia in Peking werden. Dieses Ziel hatten sich der IOC und die Organisatorinnen und Organisatoren der Olympischen Winterspiele 2022 laut ihres Nachhaltigkeitsberichts gesetzt. In der Region um Peking fällt allerdings nur selten und sehr wenig Schnee. Deshalb sind die Spiele komplett von Kunstschnee abhängig.
Für den braucht es viel Wasser – und das in einer Millionenmetropole, in der Wasser sehr knapp ist. Hinzu kommt: Den Kunstschnee haben die Schneekanonen nicht nur auf die Pisten gepustet, sondern auch überall dort hin, wo die Kameras die scheinbar winterliche Stimmung einfangen könnten. Außerdem wurde durch starken Wind einiges an Schnee verweht, so dass noch mehr produziert werden musste.
Greenwashing statt „Green“?
So werden die Olympischen Spiele in Peking nicht nur wegen der brutalen Verfolgung der uigurischen Bevölkerung, der Niederschlagung der Demokratiebewegung in Hongkong und anderen schweren Menschenrechtsverletzungen durch die chinesische Regierung kritisiert – Expertinnen und Experten werfen dem IOC und den Organisatorinnen und Organisatoren auch Greenwashing vor.
Diese Auffassung teilt auch Prof. Dr. Carmen de Jong. Sie ist Geografin und Professorin für Hydrologie an der Universität Straßburg und meint, dass die Schneekanonen nicht das einzige Problem der Winterspiele sind. Woran liegt es also, dass die Nachhaltigkeitskonzepte für Olympia gescheitert sind? Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Jonas Grethel zieht de Jong Bilanz.