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Bild: Heidi Besen | shutterstock.com

Zurück zum Thema | Geschichtsschreibung

„Herstory“ – Wer schreibt Geschichte?

Von Cäsar bis Willy Brandt: Wichtige historische Persönlichkeiten sind fast immer weiß und männlich. Diverse andere historische Perspektiven haben hingegen kaum Platz in den Geschichtsbüchern. Wie lässt sich das ändern?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Geschichtsschreibung mit Perspektivwechsel

Die Geschichtsschreibung der vergangenen Jahrhunderte wird vor allem von weißen Männern dominiert. Wenn wir an wichtige historische Persönlichkeiten denken, sind es eher Julius Cäsar, Willy Brandt oder John F. Kennedy, die uns in den Sinn kommen. Wahrscheinlich kommen wir erst deutlich später auch auf Menschen wie Rosa Luxemburg, Johanna von Orleans oder Harriet Tubman. Dasselbe Phänomen lässt sich auch in Schulbüchern oder Museen beobachten, denn auch dort wird vor allem eine männlich geprägte Perspektive der Geschichte erzählt.

Geschichtsschreibung in vielen Facetten ist sehr wichtig, um die Vergangenheit besser zu verstehen und damit auch in unserer Gegenwart Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Katharina Oguntoye, Historikerin und Aktivistin

Katharina Oguntoye, Historikerin und AktivistinFoto: Carolyn Gammon

Weiß, männlich und eurozentrisch

Doch es tut sich was: Bis 2025 soll das Deutsche Historische Museum in Berlin eine neue Dauerausstellung bekommen. Deutsche Geschichte soll darin aus einer neuen Perspektive betrachtet werden. Damit reagiert das Museum auf aktuelle Debatten um Gendergerechtigkeit. Bis zur Neueröffnung gibt es nun ein Begleitheft mit dem Titel „Herstory“, das Ausstellungsobjekte in Bezug auf Frauengeschichte neu einordnet.

Beim Thema Frauen- und Geschlechtergeschichte haben wir uns den Objekten in unserer Sammlung gewidmet, die vorher noch nicht so im Spotlight standen, wie sie es verdient haben.

Solveig Högemann, Bildungsreferentin am Deutschen Historischen Museum

Solveig Högemann, Bildungsreferentin am Deutschen Historischen Museum

Der englische Begriff „Herstory“ steht für erweiterte, weibliche Perspektiven auf die Vergangenheit. Diverse Projekte, wie das Digitale Frauenarchiv, versuchen, Geschichte multidimensionaler zu machen. Das reich aber noch nicht.

Lieber „Herstory“ als gar keine Ausstellung, aber eigentlich müssten wir weiter sein und sagen: Es geht um die Frage „Wie ist Gesellschaft insgesamt geordnet?“ um eben nicht wieder eine binäre Erzählung zu machen.

Andrea Griesebner, Historikerin

Wie man Perspektiven auf Geschichtsschreibung erweitern kann, das fragt detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang die Historikerinnen Katharina Oguntoye und Andrea Griesebner. Über den neuen inhaltlichen Ansatz im Deutschen Historischen Museum spricht sie außerdem mit Solveig Högemann, die dort als Bildungsreferentin arbeitet.

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