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Bild: Ein leerer Krankenhausflur. In Deutschland herrscht Pflegenotstand. Foto: hxdbzxy | shutterstock

Zurück zum Thema | Pflegenotstand

Wie kann gute Pflege gelingen?

In Berlin ist der Streik der Pflegekräfte beendet. Doch wie können konkrete Lösungen für den größeren Pflegenotstand aussehen?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Länger als fünf Wochen haben Berliner Krankenhausbeschäftigte der Charité und der Vivantes-Kliniken gestreikt. Die Pflegekräfte haben bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal gefordert. Nun haben sich die Vertragsparteien in einem Eckpunktepapier auf wesentliche Punkte geeinigt. Vor allem sollen Überstunden vermieden und ein besserer Personalschlüssel angewendet werden.

Tarifvertrag statt profitorientierte Pflege

Die Einigung in Berlin löst jedoch nicht das größere Problem des bundesweiten Pflegenotstands. Derzeit fehlen in der Kranken- und Altenpflege etwa 200 000 Fachkräfte in ganz Deutschland. Der Deutsche Pflegerat schätzt, dass bis 2030 einerseits die Anzahl der Pflegebedürftigen auf 5,1 Millionen wachsen wird. Andererseits wird der Fachkräftemangel in den nächsten zehn Jahren auf 500 000 Personen ansteigen.

Wir brauchen in allen Bereichen endlich eine angemessene tarifliche Vergütung.

Ulrike Döring, Präsidiumsmitglied Deutscher Pflegerat

Ulrike Döring, Präsidiumsmitglied Deutscher PflegeratFoto: Gudrun Arndt

Bundeseinheitliche Regelungen gegen den bundesweiten Pflegenotstand

Beim deutschen Pflegetag in Berlin hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine bessere Organisation und mehr Verantwortung von den Pflegekräften gefordert. Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates, sieht hingegen im Einstiegsgehalt von 4.000 EUR eine Lösungsmöglichkeit im bundesweiten Pflegenotstand. Denn durch mehr Lohn würde sich die Lebensqualität der Pflegekräfte verbessern. Außerdem würde durch ein höheres Gehalt die gesellschaftliche Wertschätzung  für das Pflegepersonal zunehmen und diese Berufsgruppe somit mehr Zulauf bekommen. Jakob Walther von der Initiative „Walk of Care“ betont, dass vor allem die Politik bei den wichtigsten Fragen am Zug ist: Wie kann die Pflege in Beruf und Ausbildung attraktiver werden? Und wie lässt sich der höhere Personalaufwand gerecht finanzieren?

Sie haben nicht für mehr Lohn gestreikt, wie wir das sonst kennen, sondern sie haben für mehr Personal gestreikt.

Prof. Dr. Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre Sozialpolitik in Koblenz, über den Pflegestreik in Berlin.

Prof. Dr. Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre Sozialpolitik in Koblenz, über den Pflegestreik in Berlin.Foto: privat

Wie kann eine gute Pflege in der Zukunft gestaltet werden? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Ulrike Döring, Präsidiumsmitglied des Deutschen Pflegerates. Außerdem berichtet Stefan Sell über mögliche Wege aus dem Pflegenotstand. Er ist ausgebildeter Krankenpfleger und Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften an der Hochschule Koblenz.

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