Rassistische Tendenzen in der Polizei sind schon seit langer Zeit in der Diskussion. Zum Beispiel geben 14 Prozent der Schwarzen Menschen in Deutschland an, von 2012 bis 2017 Racial Profiling erlebt zu haben. Das Profiling ist dabei nur eine Variante, wie sich Rassismus bei der Polizei äußern kann. Die schlimmsten Fälle sind rechtsextremistisch motivierte Taten, wie die Morddrohung gegen die Frankfurter Anwältin Seda Başay-Yıldız und ihre Tochter.
Rassismus erkennen und bekämpfen
Rassismus durch die Polizei zerstört das Vertrauen in die Behörde. Die Opfer wenden sich dementsprechend auch nicht an die Polizei. Deshalb fordert zum Beispiel der Anti-Diskriminierungsausschuss des Europarats intensive Kurse gegen Racial Profiling. Das Thema muss in den Fokus der öffentlichen Diskussion gebracht werden, damit sich die Situation ändern kann. Dafür gibt es Initiativen wie die Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt, die für Opfer eintritt und sich gegen institutionellen Rassismus einsetzt. Der Druck von außen ist wichtig, aber vor allem innerhalb der Polizei müssen sich Strukturen ändern.
Selbstkritische Maßnahmen
Wie sich die Vorschriften zur Polizeiarbeit ändern sollen, ist umstritten. Wichtig ist aber vor allem eine funktionierende Selbstkontrolle der Behörden selbst. Der Kriminologe Rafael Behr sieht vor allem eine Gefahr darin, dass einzelne Polizeikräfte nicht die Chance haben, Bedenken gegen Kollegen und Kolleginnen zu äußern.
Wie es Opfern von Rassismus durch die deutsche Polizei geht, darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Biplab Basu, dem Gründer mehrerer Initiativen gegen Rassismus und Berater von Opfern. Der Kriminologe Rafael Behr gibt Einblicke, wie die Polizei selbst gegen die Probleme vorgehen kann.