Play

Zurück zum Thema | Privatstädte

Welche Folgen haben Privatstädte für angrenzende Länder?

Prospéra, Blueseeds, Ocean Builders – was nach Science-Fiction-Roman klingt, sind Namen geplanter Privatstädte. Die sollen bald in mehreren Ländern des globalen Südens entstehen. Doch wie genau funktionieren diese Privatstädte und was für Folgen hat das für die Länder?

Eine Stadt ohne Staat

Gesetze, Gesundheit, Bildung, Umweltfragen bis hin zu Polizei und Militär – in Privatstädten liegt das, was sonst vom Staat geregelt wird, rein in den Händen von Unternehmen. Die Ideologie, die dahinter steht, ist nicht unbedingt neu. Schon vor über 100 Jahren waren neoliberale Ökonomen wie Friedrich August von Hayek oder Milton Friedmann der Meinung, der Staat solle sich nicht in die Wirtschaft einmischen. Diesen Gedanken haben heutige Unternehmer aufgegriffen und das Konzept der Privatstädte ins Leben gerufen.

Bei Privatstädten geht es darum, möglichst gute Profite zu machen, ohne dass irgendwer dazwischen reden kann.

Andreas Kemper, Soziologe, Autor des Buchs „Privatstädte“

Andreas Kemper, Soziologe, Autor des Buchs "Privatstädte"

Da demokratisches Mitspracherecht in diesem Konzept ausgehebelt ist, können sich Privatstädte voll und ganz auf Fortschritt und maximalen Profit fokussieren. Titus Gebel ist einer der Vordenker des Konzepts und an der Entwicklung mehrerer Privatstadt-Projekte beteiligt. Auch ganz vorne mit dabei ist Patri Friedmann, der Enkel von Milton Friedmann. Zusammen mit Gebel investiert er in Próspera auf Honduras, die erste freie Privatstadt der Welt. Rund 30 000 Menschen soll Próspera künftig beherbergen, noch ist die Stadt aber im Bau.

Chancen für lokale Bevölkerung

Die Tatsache, dass große Unternehmen jetzt Millionensummen in ärmere Staaten wie Honduras investieren, lässt auf den Nebeneffekt schließen, dass dort dringend benötigte Arbeitsplätze und Infrastruktur entstehen. Damit werben jedenfalls Fürsprecher der Privatstädte-Projekte.

Ob die Privatstädte tatsächlich Vorteile für die lokale Bevölkerung bieten und wie das Machtverhältnis zwischen Próspera und dem umliegenden Staat Honduras aussieht, das fragt detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde Andreas Kemper. Er ist Soziologe und publiziert zum Thema Privatstädte.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen