Proteste in Russland
Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine dauert bereits mehrere Wochen. Auf der ganzen Welt protestieren Menschen für den Frieden und gegen Putin – auch in Russland. Und das, obwohl die Menschen dort mit hohen Strafen rechnen müssen. Äußerungen, die nicht der Propaganda des Kremls entsprechen, sind verboten. Dabei ist das Eis, auf dem sich die Proteste bewegen, extrem dünn. Selbst, wer Schilder ohne irgendeinen Text hochhält oder lediglich grüne Bändchen an Bäumen befestigt, kann bestraft werden. So zum Beispiel auch unsere Gesprächspartnerin Polina:
Journalistin protestiert live im TV
Wie mutig die Aktivisten und Aktivistinnen sind, zeigt zum Beispiel auch die Protestaktion der russischen Fernsehjournalistin Marina Owsjannikowa. Sie hatte in der Live-Nachrichtensendung „Wremja“ ein Schild hochgehalten, um vor der Propaganda des Senders zu warnen. Der Sender hat zwar schnell reagiert und das Bild gewechselt – im Internet aber verbreitet sich der kurze Videoclip rasant. Aufgrund des verschärften Mediengesetztes in Russland muss Owsjannikowa jetzt neben einer Geldstrafe mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren rechnen.
Aber wie wehren sich Russen und Russinnen gegen die Propaganda des Kremls? Und wie sehen die Proteste gegen den Krieg in der Ukraine aus? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Polina. Sie lebt in Moskau und nimmt selbst an den Protesten teil. Zu ihrer Sicherheit nennen wir nicht ihren Nachnamen und zeigen auch kein Foto von ihr.