Für viele Fans — vor allem für die Ultras — gehört sie zum Fußballerlebnis ebenso dazu wie Bier und Bratwurst: die Pyro-Technik. Wenn ein ganzer Block in dichten Rauch und gleißend rotes Licht gehüllt wird, sorgt das für eine ganz besondere Atmosphäre im Stadion. Für Hardcore-Fans ist Pyro-Technik fester Bestandteil der Fußballkultur, dem Deutschen Fußballbund ist sie jedoch ein Dorn im Auge: Der DFB verbietet in den Stadien jegliches Feuerwerk, aus Angst vor Verletzungen, zum Beispiel durch Bengalos. Das sind Leuchtfackeln, die mehrere tausend Grad heiß werden.
An der Realität in den Stadien ändert dieses Verbot jedoch wenig: Gerade bei großen Spielen brennen die Fans jede Menge Pyro ab. Bestraft werden dafür die Vereine. Sie müssen beim DFB Kollektivstrafen zahlen, wenn es ihnen wieder einmal nicht gelungen ist, jegliches Rauch- und Feuerwerk aus dem Stadion fernzuhalten.
Die Suche nach einem Kompromiss im Pyro-Streit
Clubs wie der Hamburger Sportverein suchen auch deshalb nach Auswegen aus der Sackgasse, in der der Pyro-Streit seit Jahren steckt. 2020 gab es dazu ein Experiment: HSV-Fans durften vor einem Zweitliga-Spiel im Volksparkstadion kontrolliert und unter Aufsicht Rauchtöpfe entzünden. Der DFB hält aber nach wie vor an einem Verbot fest.
detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt spricht mit Fanforscher Jonas Gabler darüber, woher aus Sicht von Fußballfans die Begeisterung für Bengalos & Co kommt, und warum die Leuchtkerzen auch als Symbol des Widerstand gegen den DFB gesehen werden können. Cornelius Göbel, Direktor für Fankultur beim HSV, bezieht Stellung zu der Frage, ob Pyro-Technik im Stadion erlaubt sein sollte, und wie mögliche Kompromisse dazu aussehen könnten.