Hunderassen wie Möpse oder die Französische Bulldogge sind seit vielen Jahren im Trend. Wer durch die Straßen von Großstädten läuft, kann das schwer übersehen. Der Mehrheit von Käufern und Käuferinnen ist es wichtig, dass ihr Hund besonders süß aussieht. Dass beispielsweise Möpse für ihre kurze Schnauze oder stark heraustretenden Augen schwere Schmerzen ertragen müssen, ist vielen anscheinend entweder nicht bewusst oder egal.
Laut Paragraph 11b des Tierschutzgesetzes ist es „verboten, Wirbeltiere zu züchten, deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten.” Dennoch nutzen Züchter und Züchterinnen die starke Nachfrage nach Hunden mit einem bestimmten, besonders „süßen“ Schönheitsbild aus – und umgehen damit das Gesetz.
Die Art von Qualzucht, die bei Hunden wie Möpsen oder Bulldoggen am häufigsten vorkommt, ist die Kurzkopf-Zucht. Dabei wird die Gesichtsschädelform verändert. Die Folge ist Atemnot beim Rennen, gerade wenn es heiß ist. Durch die geringe Hitzeverträglichkeit schniefen, schnaufen und schnarchen Möpse auch stärker. Außerdem können die Augen, die oft so gezüchtet werden, dass sie besonders stark rausstehen, leichter austrocknen.
Welche Auswirkungen hat Qualzucht auf die Gesundheit von Hunden? Und wie kann man als Käufer oder Käuferin erkennen, dass es einem Hund nicht gut geht? Über diese Fragen spricht detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit der Leiterin der Tierärztekammer Berlin Heidemarie Ratsch. Was politisch passieren muss, damit die Qualzucht an Hunden ein Ende hat, erklärt Helga Eichelberg, Zoologin und Mitglied im Verband für das Deutsche Hundewesen.