Ein buntes Potpourri aus Demonstrierenden
Bei den Demos von „Querdenken 711“ kommt eine illustre Mischung zusammen: Hippies, Reichsbürger und -bürgerinnen, schwäbische Unternehmer und Verschwörungstheoretikerinnen. Missmut über die Corona-Auflagen hat diese bizarren Allianzen hervorgebracht. Circa 43 000 Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und mit unterschiedlichen politischen Anschauungen haben auch am Samstag wieder in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen protestiert.
Wie quer denken die „Querdenker“?
Die Initiative „Querdenken 711“, die in Stuttgart gegründet worden ist, ist politisch schwer einzuordnen. Denn die „Querdenker“ bezeichnen sich einerseits als eine friedliche, überparteiliche Initiative und berufen sich in ihren Forderungen auf das Grundgesetz. Andererseits geht aus Äußerungen des Gründers Michael Ballweg hervor, dass die Distanz zu rechtsradikalen Bewegungen und Verschwörungstheorien fehlt.
Das neueste Vorhaben der „Querdenker“ ist die Abschaffung der Verfassung. Eine weitere Demonstration am 3. Oktober ist geplant. Darüber hinaus bleiben die konkreten politischen Ziele von Ballweg und den „Querdenkern“ unklar. Wir fragen uns deshalb, wofür die Initiative steht und was sie politisch fordert.
detektor.fm-Redakteur Dominik Lenze war am Samstag in Berlin. Er erzählt detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde von seinen Beobachtungen und Eindrücken. Journalist Hannes Opel von der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten hat die Entwicklung von „Querdenken 711“ verfolgt. Außerdem hilft Katharina Nocun, Netzaktivistin und Expertin für Verschwörungstheorien, bei der politischen Einordnung der Initiative.