Ramadan während des Kontaktverbots
Im neunten Monat im islamischen Kalender ist Ramadan. In dieser Zeit gilt für Muslime auf der ganzen Welt die Fastenpflicht. Ausgenommen von der Pflicht sind Kinder, Schwangere, Ältere und gesundheitlich Beeinträchtigte. Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang wird weder gegessen, noch getrunken. Mit Freunden und der Familie wird abends gemeinsam das Fastenbrechen zelebriert. Doch durch die Pandemie mussten die Moscheen vorerst schließen und es galt ein striktes Kontaktverbot. Dabei zeichnet sich der Ramadan vor allem durch die Nähe und den Zusammenhalt der Fastenden aus.
Konsequenzen durch Corona
Die Schließung der Moscheen hat die Fastenzeit für viele Muslime nicht leicht gemacht. Besonders kleine Moscheen stehen vor einem finanziellen Einbruch. Sie halten sich hauptsächlich durch Spenden über Wasser, welche während der Schließungen größtenteils ausgeblieben sind. Wo über die letzten Jahre an Ramadan, Essen an Gläubige und Bedürftige ausgeteilt wurde, haben einige Moscheegemeinden einen Lieferservice eingerichtet. Aber wie sieht es mit dem gesundheitlichen Risiko der Fastenden aus? Eine Folge des wochenlangen Fastens ist ein geschwächtes Immunsystem, weshalb viele Gelehrte sich dafür ausgesprochen haben, die Fastenzeit dieses Jahr zu verschieben oder gar ausfallen zu lassen.
Warum und wie man die Fastenzeit hätte ersetzen können, darüber hat sich detektor.fm-Moderatorin Tina Küchenmeister mit Seyran Ateş unterhalten. Sie ist Imamin und Gründerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee. detektor.fm-Redakteur Jonathan Scheid war zu Besuch in der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde in Leipzig und hat sich mit dem Imam Umer Malik über das diesjährige Ramadanfest unterhalten.