Früher haben Neonazis CDs mit Rechtsrock vor Schulen verteilt – rechter Rap war kein Thema. Inzwischen hat sich einiges verändert. Ein Beispiel hierfür ist der rechtsradikale Kampfsportler und Rapper Chris Ares: In seinen Refrains werden Pegida-Parolen skandiert, er nutzt das Vokabular der Identitären Bewegung und ist mit der rechtsradikalen Szene vernetzt. Zudem ist er rechter Aktivist und plant sowohl ein rechtes Jugendzentrum als auch ein autarkes „Patriotendorf“ in Sachsen. Das findet viel Zuspruch: knapp 80 000 Follower zählt Ares auf YouTube.
Rechter Rap auf den großen Streamingplattformen
Die großen Streaming-Anbieter haben seine Songs zwar gelöscht, doch das ist nur ein halber Erfolg. Viele andere rechtsextreme Künstler und Künstlerinnen sind nach wie vor dort vertreten.
Eine Gefahr für die Jugend
Lange Zeit war Rock das bevorzugte Genre für Rechtsradikale. Inzwischen scheint sich das geändert zu haben: Chris Ares war der erste rechte Rapper mit großem Erfolg, doch stehen weitere in den Startlöchern. Aber wie genau hat sich die rechtsradikale Mobilisierung durch Musik verändert?
Thomas Salzmann ist stellvertretender Vorsitzender der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) und hat in einem Interview detektor.fm-Moderator Yannic Köhler erklärt, welche Kriterien ein Song erfüllen muss, um beobachtet und verboten zu werden. Warum gerade rechtsradikale Musik Jugendliche mobilisieren soll und wie sich das vermeiden lässt, berichtet Tobias Burdukat, Sozialarbeiter aus dem sächsischen Grimma. Timo Büchner ist Autor und Journalist u. a. für Belltower-News von der Amadeu Antonio Stiftung und klärt detektor.fm darüber auf, warum Ares so erfolgreich ist.