Vermeintlich harmlose Memes
Woran erkennt man rechtsextreme Memes? Auf den ersten Blick ist das gar nicht so einfach. Denn Memes, also Bilder, die mit einem Text zu einer pointierten Aussage kombiniert werden, sind meistens vor allem eines: unterhaltsam.
Auf der Plattform Instagram werden solche Bilder allerdings immer häufiger genutzt, um rassistische Botschaften und rechtsextreme Symbolik mal mehr, mal weniger versteckt zu verbreiten. Zu diesem Ergebnis kommt das Recherchekollektiv Correctiv. Die Journalistinnen und Journalisten haben 4 500 Instagramaccounts ausgewertet, um sich ein Bild von der rechtsradikalen Szene auf Instagram zu machen. Eines der bekanntesten Beispiele für Memes, die von rechten Gruppierungen verwendet werden, ist „Pepe der Frosch„. Aber auch Patrick, der Seestern aus der Serie „Spongebob Schwammkopf“, ist ein beliebtes Motiv.
Auch Rechtsextreme haben Influencerinnen
Nicht nur über Memes werden die menschenfeindlichen Inhalte verbreitet: Dem Lifestyle-Image mit inszenierten Urlaubsfotos, Yoga und Tierbildern bedienen sich auch immer mehr rechte Gruppierungen. Oft ist nur an Details wie einem kleinen T-Shirt Logo erkennbar, dass es sich zum Beispiel um eine Anhängerin der „Identitären Bewegung“ handelt, die einen Alltags-Moment teilt.
Auch die Jugendorganisation der AfD, die Junge Alternative (JA), ist auf der Bilder-Plattform aktiv. Nach eigenen Angaben werden die Hälfte der neuen Mitglieder über Instagram gewonnen.
Vor allem für junge Menschen werden durch Social Media rechtsextreme Inhalte leichter zugänglich gemacht. Die Organisation jugenschutz.net warnt, dass Jugendliche mit Memes und Erlebnisangeboten auf Instagram von der rechten Szene rekrutiert werden.
Wie genau die Werbung der rechten Szene auf Instagram funktioniert, weiß die Politikwissenschaftlerin Lisa Bogerts. Sie hat sich in einer Studie mit rechtsextremen Memes beschäftigt. Aber was kann dagegen unternommen werden? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit einer Referentin des medienpädagogischen Projekts Prisma.*
* Den Namen veröffentlichen wir auf Wunsch der Referentin hier nicht.