Bettwanzen auf dem Vormarsch
Sie existieren fast rund um den Globus. Sie sind winzig, nur wenige Millimeter groß und ihre Bisse können unangenehm jucken. Die Rede ist von Bettwanzen. Die sind gefühlt gerade überall Thema: In Frankreich hat man eine vermeintliche Pandemie ausgemacht, in Großbritannien wurden sie angeblich auch in der Londoner U-Bahn gesichtet. Fakt ist: Hat man sich das Ungeziefer einmal ins Haus beziehungsweise ins Bett geholt, ist es nicht so einfach, sie auch wieder loszuwerden.
Denn: Eine Bettwanze legt bis zu 200 Eier, das sorgt für schnellwachsende Populationen. Dabei mögen Bettwanzen es gern warm und trocken. Sie verstecken sich in Sofaritzen, in Steckdosen oder Lichtschaltern, hinter Bodenleisten oder in Fugen und ebenso in Möbelritzen.
Besonders gut verbreiten sich Bettwanzen in Hotels oder Ferienunterkünften, aber auch in Wohnheimen oder Pflegeeinrichtungen. Eben überall dort, wo eine hohe Fluktuation herrscht. Daher können auch Züge oder Flugzeuge befallen sein. Über das Reisegepäck oder an der Kleidung verbreiten sie sich dann weiter.
Was tun gegen die juckenden Plagegeister?
Das Umweltbundesamt hat wegen der gestiegenen Fallzahlen eine eigene Broschüre herausgebracht. Denn neben der aktiven Bekämpfung ist Aufklärung weiterhin ein wichtiger Aspekt. Dass Bettwanzen es als Thema bis in die Politik schaffen können, kann man aktuell in Frankreich beobachten. Denn dort geht es um mehr als nur juckende Plagegeister, im kommenden Jahr richtet Paris schließlich die Olympischen Spiele aus. Da sind Bettwanzen im Vorfeld sicherlich die falschen Botschafter.
Wie erkennt man Bettwanzen und wie wird man sie wieder los? Und ist die Lage wirklich so dramatisch? Das fragt detektor.fm-Moderator Lars Feyen in dieser Folge von „Zurück zum Thema“ Kai Scheffler, er ist Mitglied im Vorstand des Deutschen Schädlingsbekämpfer-Verbandes (DSV) und Inhaber der Protectis Pest Control GmbH aus Paderborn. Welche Gründe es dafür gibt, dass die Bettwanzen gerade auf dem Vormarsch sind, erklärt Dr. Arlette Vander Pan. Sie ist Biologin und Mitgründerin von ArthroScience, einem Auftragsforschungsunternehmen, das Produkte zur Schädlingsbekämpfung untersucht.