Soziale Ungleichheit nimmt weiter zu
Erstmals seit 25 Jahren haben extreme Armut und extremer Reichtum gleichzeitig zugenommen. Auch in Deutschland hat sich die soziale Ungleichheit verstärkt. Das geht aus einem Bericht der Hilfsorganisation Oxfam hervor. Laut Oxfam besitzt die gesamte ärmere Hälfte in Deutschland lediglich 1,3 Prozent des Vermögens. Gleichzeitig besitzen die 0,1 Prozent der reichsten Menschen in Deutschland über 20 Prozent des Vermögens. Somit ist die Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland sehr groß. Auch wenn das vergangene Jahrzehnt von einer guten Wirtschaftsentwicklung und sinkender Arbeitslosigkeit geprägt war, haben die armen Haushalte davon fast gar nicht profitiert.
Während der Coronapandemie ist die Ungleichheit bereits angestiegen. Auch die Energiepreisexplosion und die hohe Inflation haben die Situation verschärft. Doch laut Expertinnen und Experten waren schon 2019 so viele Menschen in Deutschland von Armut betroffen wie nie zuvor.
Wie könnte sich die Schere zwischen Arm und Reich schließen lassen?
Ein Lösungsansatz, der schon seit Längerem im Raum steht, ist die Einführung einer Reichensteuer. Somit würden die Reichen eine stärkere soziale Verantwortung tragen und mehr Geld abgeben. Ein anderer Vorschlag, um Armut nachhaltig und effektiv zu bekämpfen, ist, die Steuereinnahmen vermehrt in die Bildung und Rentenvorsorge zu stecken.
Wie stark ist der Einfluss der Coronapandemie, Inflation und Energiekrise? Das hat detektor.fm Moderator Gottfried Haufe die Soziologin Dorothee Spannagel gefragt. Ob die Verstärkung der sozialen Ungleichheit den sozialen Frieden in Gefahr bringen kann, erklärt uns Manuel Schmitt. Er ist Referent für soziale Ungleichheit bei Oxfam Deutschland.