Couch statt Fußballverein
Fußball mit den Freundinnen, Bowling mit den Kollegen oder Training im Fitnessstudio: All das ging im Lockdown nicht. Weil Sport nicht möglich war, sind viele Menschen in den vergangenen Monaten aus ihrem Verein ausgetreten. Warum sollte man auch einen Monatsbeitrag zahlen, wenn man dann doch nur alleine im Park joggen gehen kann?
Jürgen Schwier ist Sportsoziologe in Flensburg. Für eine neue Studie hat er Vereinsmitglieder dazu befragt, wie sie eigentlich Sport getrieben haben, während die Vereine geschlossen hatten. Das Ergebnis: Viele Menschen haben die Bewegung gegen einen Platz auf der Couch oder vor dem PC eingetauscht.
Sport als Treffpunkt
Nun ist das Ende der Kontaktbeschränkungen in Sicht und die Vereine fragen sich, ob die Menschen bald zurückkehren oder ob sie sich an Yoga im Wald und Aerobic vor dem Bildschirm gewöhnt haben. So manch einer hat sich im Lockdown schließlich ein teures Tretrad ins Wohnzimmer gestellt.
Die Vereine haben allerdings ein Ass im Ärmel: Schwitzen kann man mit Sicherheit alleine, zum Sport gehört für viele Menschen aber mehr. Sie wollen nicht nur fit werden, sondern auch Bekannte und Freunde treffen.
Wie die Sportvereine nach mehr als einem Jahr Pandemie dastehen: Darüber hat detektor.fm-Moderator Jonas Grethel mit Isabell Boger vom Landessportbund Hessen geredet. Den Sportsoziologen Jürgen Schwier hat Jonas gefragt, ob die Corona-Krise dauerhaft daran gerüttelt hat, wie die Menschen in Deutschland Sport treiben.