Unangenehme Blicke und Worte
Sich mitten in der Stadt mal eben auf die nächstgelegene Bank setzen und das Kind füttern. Schön wär’s! Für viele Mütter ist es noch immer eine Belastung, ihren Kindern in der Öffentlichkeit die Brust zu geben. Da fehlt dann der entsprechende ruhige Ort oder es treffen sie unangenehme Blicke.
Damit sie sich diesen Blicken und Sprüchen gar nicht erst aussetzen müssen, ziehen sich viele Frauen zurück. Sie versuchen dann, einen privaten Ort aufzusuchen oder sich zu bedecken.
Zur International Breastfeeding Week macht die WHO darauf aufmerksam, stillende Mütter besser zu unterstützen.
Wie dem Stigma entgegnen
Zwar hat der Bundestag schon vor einigen Jahren beschlossen, dass es grundsätzlich erlaubt sein muss, Kinder in der Öffentlichkeit zu füttern. Und laut einer Studie spricht sich eine Mehrheit der Gesellschaft für das Stillen in der Öffentlichkeit aus. Trotzdem untersagen einige Gastwirte das Stillen noch immer in ihren Hausordnungen – obwohl diesen Verboten das Diskriminierungsverbot nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz entgegensteht. Es ist also noch immer viel zu tun.
Welche Erfahrungen man als stillende Mutter in der Öffentlichkeit macht, das erzählt Anja Lehnertz im Interview mit detektor.fm-Moderatorin Maureen Welter. Und wie man mit Intoleranz umgehen kann, erklärt Aleyd von Gartzen. Im „Deutschen Hebammenverband“ ist sie Beauftragte für Stillen und Ernährung.