Immer mehr junge Menschen in Deutschland studieren mit Kind. Nach der jüngsten Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks sind sechs Prozent der Studentinnen und Studenten Eltern – Tendenz steigend. Durch die Elternschaft kommt es immer wieder zu Verzögerungen im Studium. Rund vierzig Prozent der studierenden Eltern unterbrechen ihr Studium für einige Zeit, viel mehr als Studierende ohne Kind.
Was brauchen studierende Eltern?
Studierende Eltern brauchen insbesondere eine flexible Betreuung für ihr Kind und finanzielle Planungssicherheit. Denn obwohl Eltern ein höherer BAföG-Satz zusteht, bedarf es weiterer Anpassungen. Im Moment können Mütter und Väter kein BAföG beziehen, wenn sie ein Teilzeitstudium absolvieren. Dabei erleichtert ein Teilzeitstudium das Studieren mit Kind und lässt womöglich auch noch Zeit für einen Nebenjob, auf den viele studierende Eltern angewiesen sind. Die Landeshochschulgesetze könnten zudem flexiblere Prüfungsleistungen für Eltern zulassen. Wenn Prüfungen beispielsweise auch in Urlaubssemestern absolviert werden könnten, würde das den Eltern viel Druck im Studium nehmen.
Familienfreundliche Hochschulen
Um das Studieren elternfreundlicher zu machen, hat das Dienstleistungsunternehmen Beruf und Familie das “audit familiengerechte hochschule” entwickelt. Die teilnehmenden Universitäten, Hochschulen und Akademien arbeiten aktiv an ihrem Ziel, das Studium familiengerecht zu gestalten. Im Anschluss an den Prozess erhalten die Institutionen das Zertifikat “Familiengerechte Hochschule”.
Elisabeth Mantl ist Auditorin beim Unternehmen Beruf und Familie: Sie unterstützt Hochschulen dabei, familiengerechte Studienbedingungen zu schaffen. Im Interview verrät sie detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde, was dabei die größten Hürden sind. Daniela Harwardt ist vierfache Mutter und studiert Wirtschafts- und Sonderpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie erzählt, was Studieren mit Kindern für ihren Alltag bedeutet.