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Zurück zum Thema | Suizid

Wie lassen sich Suizide verhindern?

Die Suizidzahlen sind in Deutschland zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder gestiegen. Warnsignale werden im Vorfeld oft nicht erkannt. Wie funktioniert gute Suizidprävention?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Mehr Suizide in Deutschland

Die Suizidzahlen sind in Deutschland zum ersten Mal seit Jahren wieder angestiegen. Im Jahr 2022 haben bundesweit mehr als 10.000 Menschen Suizid begangen — das sind rund 10 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dabei nehmen sich Männer durchschnittlich häufiger das Leben als Frauen.

Ob eine Person über Suizid nachdenkt, ist nicht immer zu erkennen. Dennoch gibt es Fachleuten zufolge oft Warnsignale: Viele Betroffene ziehen sich zurück, vernachlässigen Hobbys, die ihnen eigentlich wichtig sind, oder verabschieden sich von Freunden und Familie. Diese Signale werden allerdings oftmals nicht erkannt oder von Personen aus dem Umfeld nicht ernst genommen.

Was wir uns wünschen, ist eine einheitliche Telefonnummer, aber auch ein Hilfsangebot über Chat oder E-Mail, weil wir merken, dass wir darüber andere Menschen erreichen. Gerade die jüngere Generation nimmt nicht gerne den Hörer in die Hand.

Hannah Müller-Pein, Kommunikationsbeauftragte des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland

Mythen zum Suizid

Suizid ist gesellschaftlich immer noch ein Tabuthema. Angehörige wissen oft nicht, wie sie reagieren sollen, wenn Menschen in ihrem Umfeld in einer tiefen Krise stecken. Noch immer ranken sich eine Menge Vorurteile um das Thema Suizid. So hält sich zum Beispiel der Mythos, dass man Personen überhaupt erst auf die Idee bringe, sobald man sie nach Suizidgedanken fragt. Oder dass es Betroffenen bei einem Suizidversuch nur um Aufmerksamkeit gehe. Derartige Mythen sind wissenschaftlich widerlegt.

Ein anderer Mythos ist: Sobald jemand darüber spricht, wird er es nicht tun. Aber nur weil jemand darüber spricht, heißt das nicht, dass da nichts passieren wird.

Hannah Müller-Pein, Kommunikationsbeauftragte des Nationalen Suizidpräventionsprogramms

Wie lassen sich Suizide verhindern? Das fragt detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann Hannah Müller-Pein in dieser Ausgabe von „Zurück zum Thema“. Müller-Pein ist Kommunikationsbeauftragte des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland.

Hilfe für Menschen in Krisensituationen gibt es bei der Telefonseelsorge unter 0800-111 0 111 oder 0800-111 0 222 oder online unter www.telefonseelsorge.de

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