Toxische Positivität oder gesunder Optimismus?
Was kann denn falsch sein an einer positiven Einstellung? Wenn man in sozialen Medien wie Instagram oder Tiktok unterwegs ist, bekommt man den Eindruck: gar nichts. Unter Hashtags wie #positivethinking oder #positivevibesonly dreht sich alles um das richtige Mindset. Die Botschaft vieler Influencerinnen und Influencer: Man muss versuchen, immer positiv zu sein — dann werden auch positive Dinge geschehen. Wer sich dagegen negativen Gedanken und Gefühlen hingibt, zieht nicht nur sich selbst runter, sondern auch andere.
Um positives Denken ist in den vergangenen Jahren ein riesiger Hype entstanden, angefacht etwa von der amerikanischen Influencerin Laura Galebe: Ihre Philosophie heißt #luckygirlsyndrome. Ihr Credo lautet: Man muss sich permanent selbst einreden, dass einem tolle Dinge widerfahren werden, und dann wird es geschehen. Man könnte das radikale Positivität nennen — Kritikerinnen und Kritiker nennen es toxische Positivität.
Die Dosis macht das Gift
Die Konzepte, um die es beim positiven Denken geht, hat es auch schon vor Tiktok & Co. gegeben: Schon lange beschäftigen sich etwa Psychologinnen und Psychologen mit dem Einfluss des Mindsets eines Menschen auf dessen psychische Gesundheit. Übungen wie das Manifestieren — das Fokussieren der eigenen Gedanken auf schöne und positive Aspekte im eigenen Leben — sollen dabei helfen, mehr Zuversicht zu entwickeln, und darüber das seelische Wohlbefinden insgesamt verbessern.
Doch wo liegt die Grenze zwischen positivem Denken und toxischer Positivität? Ab welchem Punkt wird etwas eigentlich Gesundes zu etwas Gefährlichem? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt in „Zurück zum Thema“ mit der Manifestationscoachin Kerstin Grenzau und der Autorin des Buches „Ich möchte lieber nicht“, Juliane Marie Schreiber — und zwar anhand eines Beispiels aus der detektor.fm-Hörerschaft!