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Foto: Brian A Jackson / Shutterstock
Bild: Brian A Jackson | Shutterstock

Zurück zum Thema | Toxische Positivität

Wann wird positives Denken toxisch?

In sozialen Netzwerken wie Tiktok oder Instagram gibt es einen riesigen Hype um positives Denken. Doch ab wann wird Positivität toxisch?

Toxische Positivität oder gesunder Optimismus?

Was kann denn falsch sein an einer positiven Einstellung? Wenn man in sozialen Medien wie Instagram oder Tiktok unterwegs ist, bekommt man den Eindruck: gar nichts. Unter Hashtags wie #positivethinking oder #positivevibesonly dreht sich alles um das richtige Mindset. Die Botschaft vieler Influencerinnen und Influencer: Man muss versuchen, immer positiv zu sein — dann werden auch positive Dinge geschehen. Wer sich dagegen negativen Gedanken und Gefühlen hingibt, zieht nicht nur sich selbst runter, sondern auch andere.

Um positives Denken ist in den vergangenen Jahren ein riesiger Hype entstanden, angefacht etwa von der amerikanischen Influencerin Laura Galebe: Ihre Philosophie heißt #luckygirlsyndrome. Ihr Credo lautet: Man muss sich permanent selbst einreden, dass einem tolle Dinge widerfahren werden, und dann wird es geschehen. Man könnte das radikale Positivität nennen — Kritikerinnen und Kritiker nennen es toxische Positivität.

Man muss sich auch die negativen Gefühle angucken: die Traurigkeit, den Schmerz. Das Leben ist nicht nur Sonnenschein, das Leben hat auch Schattenseiten. Und wenn wir uns die nicht angucken, können wir nachhaltig nicht glücklich werden.

Kerstin Grenzau, Manifestations-Coachin

Kerstin Grenzau, Manifestations-CoachinFoto: Kerstin Grenzau

Die Dosis macht das Gift

Die Konzepte, um die es beim positiven Denken geht, hat es auch schon vor Tiktok & Co. gegeben: Schon lange beschäftigen sich etwa Psychologinnen und Psychologen mit dem Einfluss des Mindsets eines Menschen auf dessen psychische Gesundheit. Übungen wie das Manifestieren — das Fokussieren der eigenen Gedanken auf schöne und positive Aspekte im eigenen Leben — sollen dabei helfen, mehr Zuversicht zu entwickeln, und darüber das seelische Wohlbefinden insgesamt verbessern.

Wenn man Menschen, die einen Angehörigen verloren haben, sagt: Jetzt ist doch mal wieder gut, jetzt denk doch mal wieder positiv! Dann ist das zynisch und kaltherzig, weil man Menschen mit ihrem Leid einfach allein lässt.

Juliane Marie Schreiber, Autorin

Juliane Marie Schreiber, AutorinFoto: Juliane Marie Schreiber

Doch wo liegt die Grenze zwischen positivem Denken und toxischer Positivität? Ab welchem Punkt wird etwas eigentlich Gesundes zu etwas Gefährlichem? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt in „Zurück zum Thema“ mit der Manifestationscoachin Kerstin Grenzau und der Autorin des Buches „Ich möchte lieber nicht“, Juliane Marie Schreiber — und zwar anhand eines Beispiels aus der detektor.fm-Hörerschaft!

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