Am vergangenen Donnerstag hat Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet, die Situation im Land verschärft sich täglich. Während russische Truppen weiter Richtung Kiew vorrücken, fliehen Hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer vor der Gewalt im Land. Laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR haben in den vergangenen Tagen bereits mehr als 870 000 Menschen das Land verlassen und in westlichen Nachbarstaaten Schutz gesucht.
Lage an den Grenzen
Alleine in Polen kommen derzeit täglich über 100 000 Flüchtende an, aber auch an den Grenzen nach Ungarn, Rumänien und zur Slowakei ist der Andrang groß. Die EU-Kommission rechnet mittelfristig mit mehr als 7 Millionen Vertriebenen, die in der EU Zuflucht suchen werden. Die Flucht in den Westen ist allerdings äußerst beschwerlich. An den Grenzübergängen gibt es kilometerlange Schlangen, teilweise müssen die Menschen bis zu 60 Stunden bei eisigen Temperaturen im Auto ausharren.
Hilfe für Vertriebene
Die Vereinten Nationen haben zu Spenden für die Vertriebenen innerhalb und außerhalb der Ukraine aufgerufen und fordern 1,5 Milliarden Euro, um die größte Not der Menschen zu lindern. Die Hilfsbereitschaft der europäischen Zivilgesellschaft derweil ist groß. Viele Menschen aus Polen, Rumänien, aber auch aus Österreich oder Deutschland sind an die Grenzen gefahren und bieten den Menschen dort Lebensmittel, Unterkunft und Transport an. Zahlreiche europäische Bahnunternehmen haben angekündigt, Menschen mit ukrainischem Pass kostenlos mitfahren zu lassen.
detektor.fm-Redakteurin Charlotte Thielmann ist mit zwei Busfahrern von „Primaklimareisen“ an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren und hat dort unter anderem Ersthelferin Barbara getroffen.
detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta spricht mit Charlotte Thielmann über die Situation an der Grenze und darüber, wie man den Menschen jetzt am besten helfen kann.