Weniger Stress, mehr Zeit für Familie und Freundeskreis und klimafreundlicheres Verhalten – das sind die drei Vorsätze, die Menschen in Deutschland laut einer DAK-Studie für 2022 am häufigsten gefasst haben. Fast ein Drittel aller Befragten möchte außerdem weniger Zeit am Handy verbringen. Andere prominente Ziele, zum Beispiel mehr Sport, eine gesündere Ernährung und weniger Rauchen, sind auf der Hitliste nach unten gerutscht.
„Jeder Umbruch hat auch seine Gelegenheiten“
In der Altersgruppe zwischen 14 und 30 Jahren hat sich jeder zweite für das neue Jahr vorgenommen, bestimmte Verhaltensweisen zu verändern. Mit steigendem Alter fassen immer weniger Menschen Vorsätze. Ob sie am Ende auch umgesetzt werden, hängt auch von externen Faktoren ab. So ist es laut der DAK-Studie der Hälfte der Befragten im vergangenen Corona-Jahr schwerer gefallen, ihr Vorhaben umzusetzen als in den Jahren zuvor. Zugleich kann die Pandemie auch eine Chance sein, mit eigenen Verhaltensmuster zu brechen, meint der Sozialpsychologe Frank Wieber:
Weg zum Ziel ist entscheidend
Kurz nach dem Jahreswechsel sind viele Menschen hochmotiviert, ihre frisch gefassten Vorsätze durchzuhalten. Doch tatsächlich gelingt es den wenigsten, ihr Verhalten nachhaltig zu verändern. Je nach Studie scheitern drei Viertel oder mehr daran, ihre Pläne langfristig umzusetzen. Wie sieht ein Vorsatz aus, der gute Chancen hat, wirklich umgesetzt zu werden? Zunächst ist es wichtig, die eigenen Pläne klar zu formulieren und sich nicht nur vage Ziele zu setzen. Auch die Umsetzung selbst sollte gut geplant werden. Und: Man sollte sich nicht zu viel auf einmal vornehmen.
Frank Wieber ist Verhaltenspsychologe und Gesundheitswissenschaftler an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta gibt er konkrete Tipps, wie sich Neujahrsvorsätze am besten umsetzen lassen.