Triggerwarnung:
Im folgenden Beitrag werden sexualisierte Gewalthandlungen und deren Folgen für die Betroffene geschildert, die belastend und retraumatisierend sein können.
Schlafend, auf dem Klo, beim Duschen oder in der Umkleidekabine: Opfer von Voyeurismus befinden sich oft in Situationen, in denen man sich absolut verletzlich zeigt und nicht beobachtet, geschweige denn gefilmt werden möchte. Voyeuristen fühlen sich von dieser Schutzlosigkeit angezogen und sexuell erregt. Eine andere Person zu beobachten, ist in Deutschland nicht strafbar. Erst wenn Bildaufnahmen angefertigt werden, verletzt dies den höchstpersönlichen Lebensbereich und kann rechtlich verfolgt werden.
Fake vs. real
Pornovideos im voyeuristischen Stil sieht man nicht immer direkt an, ob das Material mit Einverständnis aller Personen gedreht oder heimlich gefilmt worden ist. Amateur-Pornoseiten sehen sich daher mit der Aufgabe konfrontiert, solche Entscheidungen ohne jeglichen Kontext treffen zu müssen. Eine Möglichkeit ist die Überprüfung dieser Masse an Videos mit einer programmierten KI und Mitarbeitern zu stemmen.
Erfolgloser Kampf gegen Voyeurismus?
Die wirkliche Problematik ist aber: Sind die Videos einmal auf einer Plattform gelandet, ist es schwierig, sie wieder zu löschen. Das passiert nur, wenn sich die betroffene Person selbst bei der Seite meldet. Im Zweifel ist das Video dann aber schon auf weiteren Plattformen gelandet.
Wer für die Verbreitung der Videos verantwortlich ist, lässt sich nur schwer klären: Das Gesetz sagt, die Plattform sei Schuld. Die Plattform sagt, die User seien schuld. Die Frage, wie man die Betroffenen schützen kann, bleibt offen.
Wie problematisch Voyeurismus in rechtlicher Hinsicht ist, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Eva Morlang mit dem Rechtsanwalt Mirko Laudon. Außerdem erklärt Kira Renée Kurz vom Freiburger Porn-Startup Feuer.zeug, wie Pornographie-Websites die Veröffentlichung von uneinvernehmlich entstandenen Videos vermeiden können und wie wichtig das ist.