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Foto: Yasuyoshi Chiba / AFP
Bild: Yasuyoshi Chiba | AFP

Zurück zum Thema | Weibliche Genitalverstümmelung

Wie geht Deutschland mit weiblicher Genitalverstümmelung um?

Laut Schätzungen von UNICEF sind mindestens 200 Millionen Frauen und Mädchen weltweit von Genitalverstümmelung betroffen. Auch in Deutschland nimmt die Zahl zu.

Internationaler Tag gegen Genitalverstümmelung

Der 6. Februar ist der internationale Tag gegen Genitalverstümmelung. Der Aktionstag soll auf das Leid von Frauen und Mädchen aufmerksam machen, deren Geschlechtsorgane ohne medizinische Gründe entfernt oder verletzt werden. Laut Schätzungen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF leben weltweit mindestens 200 Millionen Menschen mit den Folgen dieser Praxis. Auch in Deutschland sind rund 100 000 Frauen und Mädchen betroffen — die Praxis ist in Deutschland zwar verboten, aufgrund der Zuwanderung steigt die Zahl der Betroffenen hierzulande allerdings seit Jahren. Halten Familien an der Tradition ihrer Herkunftsländer fest, sind auch Kinder gefährdet, die in Deutschland geboren wurden. Sie laufen in Gefahr, etwa während einer Urlaubsreise im Heimatland der Eltern „beschnitten“ zu werden. Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes schätzt, dass in Deutschland derzeit 17 000 Mädchen potenziell gefährdet sind.

Eine beschnittene oder eine genitalverstümmelte Frau ist nicht mit einer nicht verstümmelten Frau zu vergleichen. Die Frauen brauchen bis zu einer halben Stunde, bis sie auf den gynäkologischen Stuhl steigen.

Fadumo Korn, Mitgründerin von NALA e.V.

Wie nennt man das Grauen beim Namen?

Betroffene von Genitalverstümmelung leiden oft ihr Leben lang unter den Folgen, viele kämpfen mit Problemen beim Urinieren, bei der Menstruation, beim Geschlechtsverkehr und bei der Geburt. Der Eingriff wird zudem oft ohne Narkose und ohne Wundversorgung durchgeführt, schlechte hygienische Bedingungen sorgen häufig für Infektionen.

Da FGM auch eine Menschenrechtsverletzung ist und somit eine Körperverletzung, können Sie, wenn es akut ist, sich natürlich auch an die Polizei wenden.

Petra Kappler, Projektreferentin von „Join our Chain“ bei Terre de Femmes

Um die qualvolle Prozedur nicht zu verharmlosen, vermeiden viele Organisationen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit mittlerweile den Begriff der „Beschneidung“, auch wenn sie den Begriff im direkten Dialog mit Betroffenen oft weiterhin anwenden. International spricht man von Female Genital Mutilation oder kurz FGM, in Deutschland hat sich der Begriff der Genitalverstümmelung durchgesetzt.

In dieser Folge „Zurück zum Thema“ spricht detektor.fm-Moderatorin Alea Rentmeister mit Fadumo Korn. Sie ist Mitgründerin des Vereins NALA, der betroffene Mädchen und Frauen unterstützt und eine mehrsprachige Hotline anbietet. Petra Kappler von Terre des Femmes stellt im Podcast das europäische Präventionsprojekt „Join our CHAIN“ vor.

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