Freies Wissen gleich männliches Wissen?
Wikipedia ist die Enzyklopädie des freien Wissens. Egal nach was im Internet gesucht wird, Wikipedia ist oft das erste Suchergebnis. Doch dabei gibt es Grenzen. Nämlich dann, wenn es beispielsweise um Frauen, Non-Binary und People of Color geht. Die findet man sowohl in den Artikeln als auch im Editoren-Team eher selten.
80 Prozent der Artikel schreiben weiße Männer aus Europa und Nordamerika. Das wirkt sich sowohl auf die Themenauswahl als auch auf Sprache und Inhalte aus. Beispielsweise gibt es keinen Artikel über Frauen im Mittelalter und Kolumbus hat laut seinem Wiki-Eintrag Amerika „entdeckt“.
Die Kritik ist nicht neu. In den vergangenen Jahren machte die Online-Enzyklopädie immer wieder negative Schlagzeilen. Artikel, wie beispielsweise eine Liste über Science-Fiction-Autorinnen, wurden gelöscht und Editorinnen berichteten von sexistischen und diskriminierenden Äußerungen.
Mit „Edit-a-thons“ für mehr Diversität
Mit einem internationalen Verhaltenskodex, Workshops und sogenannten „Edit-a-thons“, dem massenweise Erstellen von Artikeln über marginalisierte Gruppen, soll das Problem des Gender und Racial Bias nun angegangen werden. Doch wie effektiv ist das? Und was hat sich bisher getan?
detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde hat mit Lilli Iliev darüber gesprochen, wie Wikipedia das gesamte Wissen der Menschheit repräsentieren will. Sie ist Projektmanagerin im Team Politik und Recht bei Wikimedia Deutschland. Daniela Brugger von „Who writes his_tory?“ gibt Workshops, um marginalisierte Gruppen im Wiki-Kosmos zu unterstützen.