Die ganze Welt schaut hin
Nächstes Jahr findet die Fußballweltmeisterschaft in Katar statt. Seit das arabische Land 2010 zum WM-Gastgeber erklärt wurde, berichten Medien immer wieder über Menschenrechtsverletzungen vor Ort. Die britischen Zeitung The Guardian hat beispielsweise offengelegt, dass seit dem Beginn der WM-Vorbereitungen im Land 6 500 Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter gestorben sind. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat bereits 2016 in einem Bericht dokumentiert, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter vor Ort zum Teil Zwangsarbeit leisten müssen. Schon damals hat sie den internationalen Fußballverband FIFA aufgefordern, etwas an den Arbeitsbedingungen vor Ort zu ändern.
Ist ein WM-Boykott die Lösung?
Die Kritik an der Weltmeisterschaft im Golfstaat geht über Appelle an die FIFA hinaus. Eine repräsentative Umfrage des WDR zeigt, dass 61 Prozent der Deutschen einen Boykott der WM in Katar befürworten. Dagegen positioniert sich unter anderem Amnesty International. Die Organisation betont, dass es vor allem darum gehe, die menschenrechtswidrigen Umstände vor Ort sichtbar zu machen. Ein Boykott würde dem entgegenwirken, denn gerade die mediale Aufmerksamkeit sorge vor Ort für Reformen.
Wie groß ist der Effekt der Berichterstattung? Und was hat sich in den letzten Jahren in Katar getan? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit dem Journalisten Benjamin Best, der viel zur Situation in Katar recherchiert hat. Außerdem erklärt Wolfgang Büttner von Human Rights Watch, wie es in Katar gerade um die Einhaltung der Menschenrechte steht.