Diese Woche findet die Filmkunstmesse 2018 in den Leipziger Kinos statt. Vor allem Filme abseits des Mainstreams feiern hier seit 2001 Premiere. Damit richtet sich die Messe hauptsächlich an Kinobetreiber und Verleiher. Denn diese wählen auf der Filmkunstmesse bereits die Streifen für das kommende Jahr aus. Doch auch Kinofans können bis Freitag die neuen Filme vor ihrem offiziellen Kinostart sehen.
Reichlich Gesprächsstoff
Auf der Messe wird auch über aktuelle Trends in der Arthouse-Branche diskutiert. Ein Thema ist, dass dieses Jahr wieder mehrere asiatische Filme im Programm stehen. So zeigt die Filmkunstmesse 2018 auch den in Cannes mit der Palme d’Or ausgezeichneten Film „Shoplifters“.
Was uns auch sehr freut, ist, dass gut ein Viertel der Filme von weiblichen Regisseuren stammt. Wir haben auch mit Pro Quote Film den Interessenverband für mehr Weiblichkeit im Film vor Ort. Ich glaube auch, dass das wichtig ist, diese Perspektiven zuzulassen, und das auch für das Publikum interessant ist. – Felix Bruder, Geschäftsführer AG Kino
Alles ist gut, oder doch nicht?
Ein Tipp der Kuratorin Hendrike Bake ist das Drama „Alles ist Gut“ von Regisseurin Eva Trobisch. In dem Drama wird Protagonistin Janne vergewaltigt. Doch anstatt darüber zu sprechen, versucht Janne mit dem Credo „Alles ist Gut“ die Menschen um sich herum und sich selbst zu beruhigen. Damit greift der Film nicht nur aktuelle Debatten auf, sondern erzählt auch von der Ohnmacht nach einer solchen Erfahrung und der Unfähigkeit zu akzeptieren, Opfer geworden zu sein.
‚Alles ist gut‘ hat auf dem Filmfest München bereits für sehr gute Gespräche gesorgt. […] Ich denke auch, dass Eva Trobisch ein neuer Star am Kinohimmel wird. – Hendrike Bake
„Alles ist gut“ läuft am Dienstag bei der Filmkunstmesse. Über Regisserin Eva Trobisch und Neuheiten auf der diesjährigen Filmkunstmesse hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit dem Geschäftsführer der AG Kino, Felix Bruder, und der Kuratorin Hendrike Bake gesprochen.