Vom Digitalen ins Analoge
Wer im Buchladen in der Kochbuchecke stöbert stößt immer öfter auf Bücher, die auf Blogs basieren. Seit etwa drei jahren ist das ein Trend, der immer weiter um sich greift und den Buchmarkt ein bisschen revolutioniert. Ganz untypisch scheint es hier einen Rückschritt zu geben – vom Digitalen ins Analoge.
Viel Persönlichkeit
Wer einen Foodblog betreibt, macht das in der Regel aus Leidenschaft für Genuss und Lebensmittel. Foodblogger sind kreativ und stehen ihren Lesern nahe, da es über das Netz einen engen Austausch gibt. Wer seine Sache gut macht, hat tausende Leser, die zu ihrer Foodblogautorin manchmal ein nahezu freundschaftliches Verhältnis pflegen. Und natürlich kaufen die dann auch ihr Buch, wenn sie eines auf den Markt bringt.
Der Rubel rollt
Für die Verlage lohnt es sich in vielfacher Hinsicht das Geschäft mit erfolgreichen Bloggern einzugehen. Nicht nur die Fans kaufen das Buch, man erreicht auch eine netzaffine Zielgruppe, die sich für die bunten, frischen und liebevoll gestalteten Bücher leicht begeistern lassen. Außerdem ist die Kooperation mit engagierten Foodbloggern für die Verlage ein Kinderspiel, erzählt Stephanie Wenz, sie leitet die Kochbuchredaktion des Gräfe und Unzer Verlags.
„Die Foodblogger wollen dann eigentlich auch mehr eingebunden sein bei der ganzen ästhetischen Umsetzung. Die wollen also die verschiedenen Layoutschritte verfolgen. Bei den Fotoproduktionen wollen sie oft mit dabei sein und wir finden da natürlich klasse. – Stefanie Wenzel
Juliane Neubauer hat sich auf dem Buchmarkt und bei Autoren umgehört. Im Gespräch mit Moderatorin Doris Hellpoldt erklärt sie das Phänomen.