Das Netz verändert das Konsumverhalten
Online-Portale wie Netflix, Maxdome und Co. haben die Art, wie wir fernsehen, verändert. Wir schauen Serien und Filme zeitunabhängig und auf Abruf von der heimischen Couch aus. Diese Vorteile bringen den Diensten immer neue Kunden – das klassische, lineare Fernsehen verliert gleichzeitig. Auch die Kinoindustrie spürt die Auswirkungen des On-Demand-Booms bereits.
Auch das sogenannte „Binge-Watching“, bei dem die Zuschauer mehrere Folgen oder ganze Staffeln einer Serie hintereinander wegschauen, ist seit hochklassig produzierten Serien wie „House of Cards“ immer beliebter geworden. War das bis vor kurzem nur bei abgelaufenen Serien möglich, hat Netflix mit „House of Cards“ das Konzept der Serie revolutioniert. Der US-Anbieter hat alle Folgen seiner preisgekrönten ersten Staffel zeitgleich veröffentlicht. Aktuell steht die dritte an.
Hollywood aufmischen? Amazon Original Movies will’s wissen
Bei Filmen geht die Revolution jedoch schleppender voran. Kinos genießen immer noch eine Vorzugsbehandlung. Auf den heimischen Filmgenuss müssen die Zuschauer bislang noch Monate warten. Amazon will diesen starren Markt nun aufmischen.
Bereits nach vier bis acht Wochen wollen sie Filme auf ihr Portal „Amazon Prime Instant Video“ online stellen. Die Filme soll die firmeneigene Produktionsfirma „Amazon Studios“ selbst herstellen. 12 Filme will Amazon so im Jahr produzieren – und online verfügbar machen. Amazon Original Movies heißt das Konzept.
In welche Richtung Amazon mit seinen Original Movies gehen möchte, ist bisher nicht bekannt. Der Produzent Ted Hope soll der führende Kreative dieser Filmabteilung werden – und der ist bisher eher für seine Mitarbeit an Independent-Filmen wie „Eat Drink Man Woman“ oder „21 Gramm“ bekannt.
Online als neue kreative Schaffensmöglichkeit
Für frustierte und gelangweilte Filmschaffende könnte dies eine neue Möglichkeit bieten, filmische Ideen umzusetzen. Mit „Transparent“ ist Amazon bereits ein Coup bei den Golden Globes gelungen. Zwei Trophäen konnte die Serie absahnen.
Ob sich diese Investition für Amazon lohnt und was das für die bestehenden Studios in Hollywood bedeutet, darüber sprechen Maj Schweigler, Andreas Kötzing und Natalie Schorr in einem Kollegengespräch.
Redaktion: Natalie Schorr