André Kubiczek und Zeiten des Wandels
Der Autor André Kubiczek hat schon in vielen Ecken Deutschlands gelebt: Geboren und aufgewachsen in Potsdam, machte er in Halle an der Saale sein Abitur, um anschließend in Leipzig, Bonn und Berlin Germanistik und Philosophie zu studieren. Diese örtlichen Wechsel und Veränderungen spiegeln sich auch in seinen Romanen wider.
„Komm in den totgesagten Park und schau“ heißt das neue Werk von Kubiczek, der 2016 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand. Im Mittelpunkt des Romans: drei männlichen Hauptfiguren, die geradezu pathologisch betroffen scheinen von der zunehmenden Zerissenheit der deutschen Gesellschaft. Eine Geschichte vom Klarkommen in Zeiten des Wandels.
Flucht vor der deutschen Gegenwart
Ein halbstarker Autonomer, der als Liebesbeweis das Auto eines Burschenschaftlers anzündet. Ein Lyrikdozent, dessen bürgerliches Dasein nach einer unvorteilhaften Begegnung mit dem Jugendamt zusammenbricht. Und ein Doktorand der Literaturwissenschaften, der seine Freizeit als neorechter Internettroll verbringt. Das sind die drei Protagonisten im neuen Roman des Potsdamer Autors.
Gemeinsam fliehen sie in die tschechische Pampa nahe der Grenze zu Sachsen – vor dem Gesetz, vor sich selbst, aber irgendwie auch vor der deutschen Gegenwart. Dort fragen sie sich: Wie konnte es überhaupt so weit kommen?
Jeder trägt natürlich seine eigene Dystopie mit sich rum. Und die verändert natürlich auch den Blick auf das Ganze. – André Kubiczek, Schriftsteller
Über sein neues Buch und seine Einschätzung zur Stimmung im Land hat André Kubiczek im detektor.fm-Studio mit Moderatorin Isabel Woop gesprochen.
Redaktion: Jan Philipp Wilhelm