Virtual Normality 2.0 in Leipzig
Das „Museum der bildenden Künste“ hat eine neue Ausstellung eröffnet: Virtual Normality – Netzkünstlerinnen 2.0. Gezeigt werden dabei die Werke von elf Künstlerinnen. Sie beschäftigen sich mit den Einschränkungen und Möglichkeiten des Internets und der sozialen Medien. Soziale Medien bestimmen heutzutage häufig, wie Frauen aussehen und vermeintlich auch sein sollen. In ihren Arbeiten hinterfragen die Künstlerinnen darum genau diese Schönheitsideale und Rollenklischees. Ihre Kunst teilen sie auch über Plattformen wie Instagram.
Plakative Weiblichkeit
Die Themen der Ausstellung sind unter anderem Weiblichkeit, Sexualität und Identität. Alles im Hinblick auf digitale Inszenierung.
Es geht um Themen, die die 20- bis 30-Jährigen, ausschließlich Künstlerinnen, die mit und im Internet aufgewachsen sind, beschäftigen. – Juliane Neubauer
Die Künstlerinnen zeigen sich und ihren Körper genauso wie ihren Alltag und ihre Realität. Das Mädchenhafte und Feminine inszenieren die Netzkünstlerinnen durch massenhaft Pink- und Lilatöne. Die Ästhetik wirkt somit übertrieben und aggressiv niedlich.
Vielfältige Kunstformen
Die Ausstellung umfasst Fotografien ebenso wie Video- und Rauminstallationen. Ein Kunstwerk erkundet man beispielsweise mit einer Virtual Reality-Brille. Ein anderes hingegen entdeckt man mit einer speziellen App.
Es gibt auch Videoprojektionen und zwei Rauminstallationen, die man erkunden kann. In einem wird der Besucher selbst zum Teil der Kunst. Wer den Raum betritt, wird von einer Kamera eingefangen und an eine Art Schlafzimmerwand projiziert. – Juliane Neubauer
Die Kunstwerke lösen Unbehagen aus. Fotografien von Arvida Byström zeigen ihre Periode und Körperbehaarung. Stephanie Sarley nimmt „Food Porn“ wörtlich, Molly Soda performt zu Videos von Selena Gomez live vor der Kamera.
Juliane Neubauer hat die Ausstellung besucht. Was die Besucher genau erwartet, erzählt sie detektor.fm-Moderator Christian Erll im Interview:
Redaktion: Amelie Berboth