Babyklappen und anonyme Geburten sind umstritten. Sie erfüllen allem Anschein nach nicht die Hoffnungen, die man in sie gesetzt hatte: nämlich die Zahl der Kindestötungen zu verringern. Vor allem minderjährige Mütter, Drogenabhängige und Prostituierte sollte das Angebot vor Verzweiflungstaten bewahren.
Genutzt werden die Babyklappen natürlich trotzdem: von Frauen quer durch alle Bevölkerungsschichten und Altersklassen.
Familienministerin Kristina Schröder will jetzt die anonyme Abgabe neu regeln. Die Daten der Mütter sollen nur noch für zehn Jahre geheim bleiben. Danach soll das Kind das Recht haben, Informationen über seine Herkunft zu erfahren.
Verschwundene Babys?
Dass die Kinder nicht wissen, wer ihre Eltern sind, ist nur ein Problem der Babyklappen. So sollen auch Kinder verschwunden sein: bei etwa 20 Prozent der Babys, die seit Start der Angebote 1999 anonym abgegeben oder geboren wurden, ist der Verbleib unbekannt. Es ist unklar, ob ihre Mütter sie zurückgenommen haben oder ob sie in Pflegefamilien untergekommen sind. Das ergibt eine Studie des Deutschen Jugendinstituts, die mit Babyklappen und anonymen Geburten untersucht hat.
Wie es sein kann, dass der Verbleib der Kinder unklar ist, und was die Studie sonst noch hervorgebracht hat, haben wir Monika Bradna gefragt. Sie hat die Studie mit durchgeführt.