Gut ein halbes Jahr ist es her, dass buddhistische Mönche in Myanmar Moscheen angezündet und Muslime auf offener Straße verbrannt haben.
Der Konflikt in Myanmar ist alt. Die muslimischen Rohingya im Westen des Landes werden seit Jahrzehnten wiederholt Opfer blutiger Gewaltaktionen militanter Buddhisten.
Myanmar gilt mittlerweile als aufgeklärt
Die Verbrechen geschehen in einem Land, das erst 2011 die Militärherrschaft überwunden hat. Seither wähnt die westlich-aufgeklärte Welt es auf der Seite des Guten: Myanmar – das Land des friedlichen Buddhismus.
Aber wie passt das Töten zum Buddhismus? Müssen wir unser Bild von der friedlichen Kultur verändern? Oder kann es sein, dass wir im Westen nicht differenzieren wollen – weil der friedliche Buddhismus so attraktiv ist?
Dagmar Hellmann vom Lehrstuhl für Südostasienkunde der Universität Passau kennt die Antworten.
Wenn der Buddhismus tatsächlich zur nationalen Ideolgie wird – und das sieht man in vielen südostasiatischen Ländern – dann wird es sehr schwierig und dann kann es sehr gewalttätig werden. – Dagmar Hellman, Universität Passau