Ein komischer Kauz namens Turing
Er ist einer, der morgens auf dem Fahrrad zur Arbeit eine Gasmaske trägt: wegen der Pollen und seiner Allergie. Einer, von dem andere denken, er trüge im Büro einen Schlafanzug. Er hat einen Wecker in der Sakkotasche (ja, sein Schlafanzug ist eigentlich ein Sakko). Einen Wecker, der klingelt, wenn Teatime ist.
Er ist sonderbar, er ist aber auch charismatisch und er ist genial: Der britische Computerpionier, Biologe und Nerd Alan Turing. Der gilt als einer der großen, der wirklich wichtigen Visionäre und Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts.
Der Kriegsheld, der keiner sein durfte
Im Dienst der britischen Regierung war er maßgeblich daran beteiligt, die deutsche Chiffriermaschine „Enigma“ zu knacken. Ein, vielleicht der entscheidende Meilenstein auf dem Weg zum Ende des 2. Weltkrieges.
Später entwickelte er das erste Schach-Programm. Da es noch keine Computer gab, die leistungsfähig genug gewesen wären, stellte er die Berechnungen dafür selbst auf. Bis heute gilt er als Visionär und als Vordenker all der Dinge, die unser digitales Leben heute bestimmen: Smartphones, Computer, Roboter und künstliche Intelligenzen.
Der Grafiker Robert Deutsch hat das Leben von Alan Turing gezeichnet, in seiner grafischen Biografie, die schlicht „Turing“ heißt. Ein Leben, das dramatischer kaum hätte enden können. Mit detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser spricht der Illustrator über Turing, die Faszination für Nerds und seine Arbeit an dem Comic.