Wer hat’s erfunden?
Videospiele gehören zu den beliebtesten Formen der Erzählung unserer Zeit. Aber ihre Entwicklerinnen und Entwickler sind eher unbekannt. Nur Eingeweihte wissen, wer Super Mario, Nathan Drake und Solid Snake erfunden hat.
Die Leute dahinter tauchen auch in der Spiele-Presse wirklich kaum auf. Das ist jetzt nicht nur ein exklusives Feuilleton-Problem, sondern das ist ein generelles Problem der Berichterstattung über Spiele. – Nicolas Freund von der Süddeutschen Zeitung
Vielen sind die Autoren von Büchern geläufig und die Regisseure von Filmen gehen leicht über die Lippen. Bei Videospielen ist das allerdings anders. Denn dort gibt es auch oft gar nicht den einen Entwickler oder die eine Autorin.
Videospiele im Feuilleton
Ohne eine konkrete Person, die für das Spiel verantwortlich ist, fällt die öffentliche Diskussion schwer, sagt Nicolas Freund von der Süddeutschen Zeitung. Er hat einen Artikel zum Thema geschrieben. Rainer Sigl vom Standard hat ihn dafür auf Twitter kritisiert. Er meint: Autor hin oder her, im Feuilleton wird an sich zu wenig über Videospiele gesprochen.
Ich finde, dass es einen Unterschied zwischen einer eher produktorientierten Presse, wie es die klassischen Spielemagazine sind, und einem feuilletonistischem Zugang gibt, der sich mit den politischen, gesellschaftlichen, kulturellen Einflüssen, Aussagen und Interpretationen dieses Werkes beschäftigt. – Rainer Sigl vom Standard
Sind Computerspiele nicht als Kulturgut anerkannt, weil wir ihre Autoren nicht kennen? Nicolas Freund von der Süddeutschen Zeitung meint: Ja. Spiele-Journalist Rainer Sigl vom Standard meint: Nein. Christian Eichler von detektor.fm hat mit ihnen darüber diskutiert.
Redaktion: Christian Eichler, Mona Kellermann & Helene Mardicke