In den vergangenen Jahren wurden zunehmend Plagiatsfälle an deutschen Universitäten aufgedeckt. Und das nicht nur bei Seminararbeiten von Studenten, sondern auch bei Doktorarbeiten. Trotz der medialen Präsenz des Themas, scheint das Abschreiben keine konkreten Konsequenzen nach sich zu ziehen. Zumindest nicht universitätsintern.
VroniPlag Wiki ist ein Online-Portal, das Dissertationen wegen Plagiatsverdachts untersucht. Das Portal hat dokumentiert, dass es mindestens genauso viele Plagiatsfälle unter Wissenschaftlern und Professoren gibt, wie unter Politikern. Doch an die Öffentlichkeit gelangen solche Fälle selten. Laut VroniPlag gibt es auch Fälle, bei denen Professoren, die sich als Plagiatoren entpuppt haben, weiterhin unterrichten.
Wie sollen Leute, die bereits in ihrer Dissertation so umfangreich plagiiert haben, ihren Studierenden beibringen können, was gute wissenschaftliche Praxis ist? Das verstehe ich einfach nicht. – Debora Weber-Wulff
Dabei heißt es doch eigentlich: „Wer fälscht und kopiert, der verliert den Titel.“ Warum gehen Universitäten mit Plagiaten so fahrlässig um? Sollte man sich deshalb vielleicht Gedanken über neue Richtlinien machen?
Wir haben mit der Medieninformatikerin Debora Weber-Wulff von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin gesprochen.
Es ist eine einfache Regel. Wenn es von einem selber ist, braucht es ja selbstverständlich keinen Beleg oder Zitat. Und wenn es von jemand anderem ist, muss man eben transparent angeben wo man es herhat. – Debora Weber-Wulff