Wenn ein Film entsteht sind von den ersten Filmaufnahmen bis hin zur Archivierung des Materials viele Parteien involviert. Im Moment ist die Produktionskette nur zum Teil digital. Dies soll sich in Zukunft ändern. Denn eine umfassende und standardisierte Digitalisierung aller Leinwände könnte viel Geld sparen und neue Möglichkeiten eröffnen.
Schon bei der Produktion könnte vieles einfacher werden: der kurzfristige Austausch von Drehmaterial mit dem Cutter wäre so wesentlich unkomplizierter. Kostspielige Nachdrehs könnten vermieden werden. Produzenten, Finanziers und Redakteure müssten nicht zum Drehort fliegen und würden das gedrehte Material über ihrem eigenen Rechner sichten.
Besonders die Filmverleiher könnten immens einsparen. Die Kosten für das Erstellen der analogen 35mm Kopien sind sehr hoch und betragen pro Stück rund 1000 Euro. Nach der Erstellung eines digitalen Masters liegen die Kosten für jede weitere digitale Kopie bei etwa einem Zehntel des analogen Kopie Preises. Gerade bei der Distribution von Blockbustern, die mit 500 Kopien und mehr starten eine relevante Reduktion. Zudem könnte man flexibler auf steigende oder sinkende Nachfrage der Kinobetreiber reagieren und entsprechend noch kurzfristig die Produktion beeinflussen.
Doch es gibt auch Verlierer der Digitalisierung. Kopierwerke und Filmkuriere wären in ihrer Existenz bedroht. Weiterhin ist fraglich inwiefern sich für Kinobetreiber ein Mehrwert einstellt. Es wird befürchtet, dass der 35mm Look des Films verloren werden könnte.
Wie die Positionen um den Streit der Finanzierung der Digitalisierung sind und wie weit Deutschland mit der Umrüstung im europäischen Vergleich ist, hat Thomas Schulz von der Film Förderungs Anstalt (FFA) detektor.fm erklärt.