Der süße Tee aus Fernost wurde vor gut 25 Jahren erfunden, angeblich in einem taiwanesischen Teehaus der 1980er Jahre. An einem heißen Sommertag vermischte man schwarzen Tee mit einem Schuss Milch, fügte ein bisschen Zucker hinzu und eine Hand voll Tapiokokugeln, das sind schwarze Gummibärchenperlen aus Maniokstärke. Der außergewöhnliche wie erfrischende Tee fing aber erst zehn Jahre später an, die Welt zu erobern und brauchte noch einmal 30 Jahre, bis er über diverse asiatische Großstädte und China Towns in den USA den Weg zu uns fand. Heute ist er aus unserer Trink- und Esskultur kaum mehr wegzudenken. Stellt sich eigentlich nur die Frage, warum ihn denn alle so lieben, den Tee mit den kleinen Perlen? Wir haben in der Leipziger Innenstadt nachgefragt.
Gerade bei Jugendlichen im Alter von 14 bis 24 Jahren ist der Bubble Tea sehr beliebt, obwohl oder vielleicht gerade weil kritische Stimmen immer wieder laut werden. Er ist das Pendant zum modernen Öko- und Gesundheitsstyle ihrer Eltern.
„Die lustvolle Protestkultur, die man trinken kann.“ – Peter Wippermann
Laut Stiftung Warentest stecken in 0,3 Liter Bubble Tea bis zu 30 Würfel Zucker, umgerechnet knapp 500 Kalorien. Deswegen dient er vielen Asiaten auch als zeitsparender Ersatz für ein Mittagessen. Zudem beinhalten die geleeartigen Perlen neben Stärke und Fruchtsaft auch viele künstliche Aroma- und Farbstoffe und sogar Weichmacher, die alles andere als gesund sein können. Kinderärzte reihen sich in den Kanon der kritischen Stimmen ein und warnen vor Verschluckungsgefahr.
Warum der blubbernde Tee zur Zeit trotzdem als Trendgetränk Nummer eins gilt, haben wir Trendforscher Peter Wippermann von der Folkwang Universität Essen gefragt.