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Dear Reader | Anna Prizkau über Lesesüchte und Kurzgeschichten

„Ich bin ein Suchtmensch“

Mascha Jacobs hat dieses Mal Anna Prizkau eingeladen. Sie sprechen über Lesesüchte, Kurzgeschichten, ihre russische Leseschule und produktive Missverständnisse. Und natürlich hat Anna Prizkau auch ihre Lieblingstexte mitgebracht.

Dieser Podcast ist eine Kooperation von piqd.de und detektor.fm


Anna Prizkau hat diesen Sommer ihr Debüt veröffentlicht. „Fast ein neues Leben“ ist in der Friedenauer Presse unter dem Dach von Matthes und Seitz erschienen. Es sind zwölf Kurzgeschichten, die für sich stehen, aber von einer namenlosen Ich-Erzählerin zusammengehalten werden. Und am Ende wird aus all den Kurzgeschichten die Lebensgeschichte eines Mädchens, das nach Deutschland kommt. Dieses Mädchen versucht, ihre alte Sprache und ihre Eltern zu verstecken.

Mehr als die eigene Geschichte

Dass die 1986 in Moskau geborene Autorin die Gefühle dieser Erfahrungen zwischen Angleichungsdruck, Überangepasstheit und Angst vor rassistischen Angriffen kennt, liegt nahe. Doch die Kurzgeschichten – knapp geschrieben, in lakonischen Sätzen – sind mehr als die literarisierten Erlebnisse der Autorin. Anna Prizkau sind universelle Geschichten über Scham, Verrat, Macht, Geheimnisse, Familie und Verlorenheit gelungen.

Kurzgeschichten werden hierzulande eher selten veröffentlicht, Anna Prizkau aber liebt sie. Nicht zuletzt, weil sie schnell, kurz und actionreich sind und Lesesüchtigen einen normalen Alltag ermöglichen.

Bei Romanen ist es so, dass es, wenn ich anfange zu lesen und mich festlese, sein kann, dass ich einen Tag das Haus nicht verlasse. Das ist wie bei Serien, ich bin ein Suchtmensch, wenn ich sie schaue, kann ich nicht eine Folge sehen, sondern muss die ganze Staffel schauen.

Anna Prizkau

Anna PrizkauFoto: Julia von Vietinghoff

Anna Prizkau: Mit zwei Sprachen leben

Eins der mitgebrachten Lieblingsbücher von Prizkau ist – wie passend – ein Kurzgeschichtenband: „Der Kabbalist vom East Broadway“ von Isaac Bashevis Singer (Hanser). Mascha Jacobs und Anna Prizkau sprechen auch über „Der Palast der Miserablen“ von Abbas Khider (Hanser) und Antonia Baums Memoir „Tony Soprano stirbt nicht“ (Hoffmann und Campe). Das Gespräch der beiden Frauen dreht sich aber auch um das Leben mit zwei Sprachen, ihre russische Leseschule und um das, was Literatur vermag.

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