Dieser Podcast ist eine Kooperation von piqd.de und detektor.fm
Anne Waak arbeitet als freie Journalistin, unter anderem für Monopol, Zeit Online und die Süddeutsche Zeitung. Sie ist gemeinsam mit Ingo Niermann und Joachim Bessing Herausgeberin des „Online-Archivs für literarischen Journalismus“. Sachbücher hat sie bislang schon zu sehr unterschiedlichen Themen verfasst: „Hartz IV und wir. Protokolle“ (als Ebook über waahr.de), „Der freie Tod. Eine kleine Geschichte des Suizids“ (Blumenbar) und „Kriegskinder“ (Hatje Cantz).
Anne Waak: Wir nennen es Familie
Anne Waak hat ein neues Sachbuch geschrieben, das gerade bei der Edition Körber erschienen ist. „Wir nennen es Familie. Neue Ideen für ein Leben mit Kindern“ heißt es. Für dieses Buch hat Waak Familien begleitet und porträtiert, die ihre Kinder abseits der heteronormativen Kleinfamilie großziehen. Denn die Indizien häufen sich, dass ein immer größer werdender Teil der Menschen unter den Belastungen dieser scheinbar unverrückbaren Norm leidet, ihr nicht entsprechen kann oder will.
Viele Modelle, wie man anders mit Kindern zusammenleben kann, sind allerdings an ökonomische Ressourcen gebunden. Heute sind Familien oft zu Kompromissen gezwungen. In der späten DDR war das anders. Anne Waak, die die ersten sieben Jahre ihres Lebens in der DDR aufgewachsen ist, hat von ihrer Mutter ein schönes Lebensmotto mit auf den Weg bekommen: Solange Wein im Kühlschrank steht, ist alles gut.
Wie das scheinbar naturgegebene und an Blutsbande geknüpfte Modell historisch gewachsen ist, welche außereuropäischen und ganz anders organisierten Formen des Zusammenlebens mit Kindern möglich sind, und wie die kinderlose Autorin selbst eine andere Form der Beziehung zu Kindern lebt, darüber haben sich Anne Waak und Mascha Jacobs unterhalten.