„Die Mörder sind unter uns“ – so hieß der erste deutsche Spielfilm, der nach dem Krieg entstand. Und er handelte davon, dass ein NS-Verbrecher nach dem Krieg unerkannt in Deutschland lebt, inzwischen als erfolgreicher Unternehmer. Die Geschichte war dem damaligen Publikum sicher nicht fremd – schließlich hatten sich viele Deutsche während der NS-Zeit in irgendeiner Art und Weise schuldig gemacht, Ärzte und Juristen beispielsweise, aber auch Künstler und nicht zuletzt Filmemacher, denkt man beispielsweise an die zahlreichen Propagandafilme, die in der NS-Zeit entstanden sind. Es ist bekannt, dass die prominentesten Propagandafilmer – Veit Harlan zum Beispiel, oder Leni Riefenstahl – nach 1945 ihre Kariere relativ problemlos in der Bundesrepublik fortsetzen konnten.
Aber wie war das eigentlich bei der DEFA, dem ostdeutschen Produktionsstudio? Gab es auch da Kontinuitäten zur NS-Zeit? Oder überwogen die Brüche? Mit diesen Fragen beschäftigt sich zur Zeit eine Filmreihe, die momentan in Wiesbaden und demnächst in Berlin zu sehen sein wird. Wir haben über diese Reihe mit Stefanie Eckert von der DEFA-Stiftung gesprochen. Sie hat die Filmreihe in Zusammenarbeit mit der Murnau-Stiftung kuratiert.