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Deutscher Buchpreis
Wer sind die 20 Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2017? Wir stellen täglich einen Roman vor.
Die Autorin: Kerstin Preiwuß
Kerstin Preiwuß, geboren 1980 im mecklenburgischen Lübz, lebt heute mit ihrer Familie in Leipzig. Nach ihrem Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig arbeitet sie als freie Kulturjournalistin und Schriftstellerin. Ihr zweiter Gedichtband „Rede“ wurde von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in die Liste der Lyrikempfehlungen des Jahres aufgenommen. Zuletzt erhielt sie den Mondseer Lyrikpreis (2012). Nach ihrem vielbeachteten Romandebüt „Restwärme„(2014) ist sie 2017 für ihren Roman „Nach Onkalo“ erstmals für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Das Buch: „Nach Onkalo“
Matuschek ist vierzig, als mit dem Tod seiner Mutter das Hotel Mama über ihm einstürzt. Denn wie er ohne ihre Fürsorge auskommen soll, weiß er nicht. Weder hat er eine Frau, noch zieht es ihn raus in die Welt – oder wenigstens weg aus der trostlosen finnischen Nachbarschaft des Atommüllendlagers Onkalo. Matuschek bleibt.
Zum Glück gibt es Nachbarn. Sei es der Russe Igor oder sein Jugendfreund Witt. Und natürlich die Tauben, die er züchtet. Denn Matuschek braucht das Glück. Als er es in Irina meint gefunden zu haben, ist sie – und das Glück – auch schon wieder weg. Dann beginnt alles von neuem.
Kerstin Preiwuß rückt in „Nach Onkalo“ die Frage nach einem glücklichen Leben in einer sich am Rande befindenden Gesellschaft in den Mittelpunkt. Auf das Grundsätzliche zurückgeworfen, versucht ihr Protagonist nur seinen Alltag zu meistern. Jeden Tag wieder. Doch scheinbar gefangen in dieser Monotonie, emanzipiert er sich vielmehr das erste Mal und geht der Frage nach, „ob das Leben die Mühe, gelebt zu werden, lohnt oder nicht“.