In dieser Ausgabe der „DOK Diaries“ sprechen Malte Springer und Christian Eichler über folgende Filme:
Loving Vincent
Außerhalb der Wettbewerbe lief auf der DOK-Leipzig „Loving Vincent“. Der Animationsfilm erzählt eine Kriminalgeschichte rund um den bis heute ungeklärten Tod Vincent van Goghs. Das Besondere: Der Film besteht aus zehntausenden Ölgemälden, die nachträglich digital zusammengeführt wurden. Neben seiner visuellen Opulenz ist der Film außerdem clever geschrieben und spannend erzählt.
Coal Heap Kids
Fréderic Brunnquells „Coal Heap Kids“ spielt im französischen Lens. Ein Ort der seine besten Tage bereits hinter sich hat. Nur die riesigen Kohlehügel erinnern an eine Zeit, in der die meisten seiner Einwohner noch eine Arbeit hatten. Durch diese Einöde stapfen die Brüder Théo und Loic, die von einer liebevollen, aber unfähigen Mutter erzogen werden. Der Film stellt die Frage, wie Kinder in ein erfolgreiches Leben entlassen werden sollen, wenn es ihnen niemand vorlebt.
Machines
Geisterhaft schwebt die Kamera durch eine indische Textilfabrik. Die dürren Arbeiter karren Farbfässer durch die dunklen Hallen. Von der undichten Decke prasselt der Regen, ein ohrenbetäubendes Rattern erfüllt den Raum. Hier muss man 12 Stunden am Stück arbeiten und trotzdem glücklich sein, dass man überhaupt eine Arbeitsstelle hat. Rahul Jain lässt in seinem beeindruckenden Film die Fabrikarbeiter selbst zu Wort kommen. Sie erzählen von den Strapatzen, die sie tagein, tagaus erleiden müssen. Die Geschichten sind mitunter so niederschmetternd und ermüdend, wie die Arbeit in der Fabrik selbst.
detektor.fm-Moderator Christian Eichler trifft sich während des DOK Leipzig jeden Morgen mit Malte Springer von der Schaubühne Lindenfels auf einen Kaffee. In den „DOK Diaries“ besprechen sie die Filme, die sie auf dem DOK Leipzig gesehen haben. Wer mehr von den beiden hören will, kann das in ihrem wöchentlichen Film-Podcast „Pengcast“.