Bunt gemischter Haufen
Was ist eigentlich Liebe? Und was hegen ältere Frauen für Geheimnisse, Erinnerungen und Hoffnungen, wenn es ums Verliebtsein geht?
Das sind nicht nur die Hauptfragen im Theaterstück „Ein Haufen Liebe“ des Frauentheater Purpur in Tübigen, sondern auch im gleichnamigen Dokumentarfilm von Alina Cyranek. Die Regisseurin hat den gesamten Probenprozess bis zur Premiere begleitet und vier Damen über 70 aus dem Ensemble genauer porträtiert.
Liebe in allen Lebensphasen
Alina Cyranek setzt sie sich in ihren Filmen oft mit den Themen Vergänglichkeit und Alter auseinander. In „Ein Haufen Liebe“ werden Frauen gezeigt, die den Zweiten Weltkrieg als junge Frauen miterlebt und in dieser Zeit ihre erste Liebe erfahren haben. Eine ganz andere Generation, mit ganz anderen Ansichten und Erinnerungen. In der Theatergruppe können sie spielen und sich ausprobieren. Dabei vereint sie das Thema Liebe.
Allerdings könnten die Lebensläufe der befragten Frauen nicht unterschiedlicher sein: Anneliese ließ sich nach 30 unglücklichen Ehejahren scheiden und begann ihr neues Leben allein. Ruth verlor den Glauben an die Liebe, als ihr Mann sie verließ. Esther hatte nie eine richtige Beziehung und kennt Liebe nur aus ihrer Vorstellung. Und Ulla fand erst im zweiten Anlauf ihre große Liebe.
Aber sie haben sich trotzdem in jedem Lebensjahr gefühlt und hatten Sehnsüchte. Und darum ging es mir. – Alina Cyranek, Regisseurin von „Ein Haufen Liebe“
Kleine und große Lichtpunkte
„Ein Haufen Liebe“ ist ein Film über die Definition und das Empfinden von Liebe. Die Gespräche mit den älteren Damen sind intim, persönlich und emotional. Sie geben Einblicke darüber, was Liebe im echten Leben ist; Schicksalsschläge, Höhen und Tiefen, Seitensprünge.
Es ging mir auch nicht darum, diese romantische Hollywood-Disney-Liebe zu erzählen, die ja eigentlich nur in Filmen existiert oder eine Fiktion ist. – Alina Cyranek
Regisseurin Alina Cyranek glaubt immer noch an die Liebe und hat mit detektor.fm-Moderator Lucas Kreling über ihren neuen Dokumentarfilm „Ein Haufen Liebe“ gesprochen.
Redaktion: Josefine Farkas