Play

Doppelstunde Sport | Schiedsrichter, Hooligans und sexuelle Übergriffe im Breitensport

Verpfiffene Schiris, Hooligans und sexuelle Übergriffe im Breitensport

In der aktuellen Doppelstunde Sport sprechen wir über Vorwürfe gegen die DFB-Schiedsrichter-Ausbildung, die Verbindung von Hooligans und organisiertem Rechtsextremismus sowie sexuelle Gewalt im Sport. Außerdem: Die Eishockey-Doku „Red Army“.

Werden DFB-Schiris „verpfiffen“?

Verwirrende Regeländerungen, Günstlingswirtschaft, fehlende Führungsqualitäten. Die Vorwürfe, die Journalist Oliver Fritsch in einem ZEIT-Artikel gegen die DFB-Schiedsrichterausbilder um Herbert Fandel erhebt, wiegen schwer. Doch belegen kann er sie größtenteils nur mit anonymen Quellen aus „Schiedsrichterkreisen“. Auch deswegen stößt seine Abrechnung, die hohe Wellen geschlagen hat, auf Kritik. Über die Vorwürfe und die Probleme deutscher Schiedsrichter haben wir mit Alexander Feuerherdt gesprochen. Er bildet im Kreis Köln selbst Schiedsrichter aus und betreibt den Podcast Collina’s Erben.

Alexander Feuerheldt - sieht das DFB-Schiedsrichterwesens bei weitem nicht so schlechtem Zustand, wie im ZEIT-Artikel beschrieben. Foto: privat

sieht das DFB-Schiedsrichterwesens bei weitem nicht so schlechtem Zustand, wie im ZEIT-Artikel beschrieben. Foto: privat
Alexander Feuerheldt
Werden DFB-Schiedsrichter verpfiffen? 13:38

Rechte Hooligans für das Vaterland

HoGeSa, Legida, Pegida. Wo auch immer in den vergangenen Monaten islam- und ausländerfeindliche Demonstrationen stattfanden, waren örtliche Hooligangruppierung vorne mit dabei. Auch Angriffe auf Gegendemosntranten und Journalisten kamen aus ihren Reihen. Gleich daneben sind häufig bekannte rechtsextreme Gruppierungen marschiert. Überschneidungen gibt es häufig, auch bei den beteiligten Personen. Wie weitreichend die Verbandelung zwischen Wutbürgern, rechtsextremen Organisationen und Hooligans ist, haben wir mit Laura Piotrowski vom Netzwerk Fussball gegen Nazis besprochen.

Laura Piotrowski - glaubt, dass die digitale Vernetzung die rechtsextrme Szenen stärker macht, jedoch nicht gefährlicher als sie bereits ist. Foto: privat

glaubt, dass die digitale Vernetzung die rechtsextrme Szenen stärker macht, jedoch nicht gefährlicher als sie bereits ist. Foto: privat
Laura Piotrowski
Die Verbindung von Hooligans und Rechtsetremismus 09:17

HoGeSa, die Rechte und der BVB

Auch in Nordrhein-Westfalen kann man die zunehmende Verbrüderung von Rechtsradikalen und Fussball-„Fans“ beobachten. Die „Hooligans gegen Salafisten“ sind quasi der Vorläufer der vielen „Gida“-Bewegungen gewesen. Besonders aktiv sind hier Hooligangruppierungen örtlicher Vereine, wie dem Dortmunder BVB und die ebenfalls in Dortmund aktive Partei „Die Rechte“. Aus deren Dunstkreis stammen offenbar auch Todesanzeigen, die Anfang des Monats für Schlagzeilen gesorgt haben. Sie richten sich gegen kritische Journalisten, wie Felix Huesmann. Mit ihm haben wir über die Drohungen, die Rechte und rechtsextreme Hooligans gesprochen.

Felix Huesmann - will sich von den Rechtsextremen in Dortmund nicht einschüchtern lassen. Foto: privat

will sich von den Rechtsextremen in Dortmund nicht einschüchtern lassen. Foto: privat
Felix Huesmann
Hogesa, die Recht und der der BVB 08:04

Das unerforschte Tabu

In Bildungseinrichtungen, Kirchen und Vereinen herrscht mittlerweile eine große Senisbilisierung im Bezug auf sexualisierte Gewalt an Kindern. Nur im Sport ist das Thema immer noch ein randständiges. Kaum Studien oder Initiativen beschäftigen sich mit dem Ausmaß des Problems, bislang gibt es nicht einmal eine Opferhilfe. Dabei sind die Gefahren gerade im Breiten-, aber auch im Spitzensport sehr hoch. Zwischen Trainern und Schützlingen herrscht meist eine enge, intime Beziehung., im Spitzenbereich sogar einen gewisses Abhängigkeitsverhältnis. Übergriffe können hier lange unerkannt bleiben. Über das Problem, Lösungsansätze und eine neue Studie zur sexualisierten Gewalt im Sport haben wir mit Dr. Bettina Rulofs gesprochen. Die Sportsoziologin leitet das Forschungsprojekt „„Schutz von Kindern und Jugendlichen im deutschen organisierten Sport“.

Dr. Bettina Rulofs - hofft, mit ihrer Studie „Schutz von Kindern und Jugendlichen im deutschen organisierten Sport“ eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren zu können. Foto: DHSH Köln

hofft, mit ihrer Studie „Schutz von Kindern und Jugendlichen im deutschen organisierten Sport“ eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren zu können. Foto: DHSH Köln
Dr. Bettina Rulofs
Sexualisierte Gewalt im Breiten- und Spitzensport 10:53

Kollektive Kunst

Inmitten des „Kalten Krieges“ wächst Wjatscheslaw Fetissow in Moskau auf. „Ich war glücklich. Ich habe Eishockey gespielt“ unterstreicht Fetissow, den alle nur „Slawa“ rufen. Er ist die charismatische Hauptfigur einer Dokumentation, in der Regisseur Gabe Polsky dank beharrlicher und minutiöser Arbeit dem sagenumwobenen sowjetischen Eishockeyteam der 1980er Jahre nachspürt. Ein unvergleichlicher Fünfer-Block prägt die sogenannte „Red Army“ des Armeesportklubs ZSKA Moskau und düpiert vor allem die nordamerikanische Konkurrenz. Verteidiger Fetissow ist ihr Kapitän. Durch kollektive Kunst und eiserne Disziplin heben sie das Spiel auf ein bis dahin ungekanntes Niveau. Auf das Publikum wartet eine bilderreiche Zeitreise, die gleichfalls genügend Stoff für einen Polit-Thriller böte und weit davon entfernt ist, ein verklärendes Heldenepos zu sein.

Maximilan Hendel
Red Army – Kalter Krieg auf dem Eis 10:12

Der Trailer zu Red Army

https://www.youtube.com/watch?v=a_euhvZQMaw

Redaktion: Alexander Hertel, Maximilian Hendel

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen