Streik der Drehbuchautoren
In Hollywood tobt zur Zeit ein Streit. Die Gewerkschaft der amerikanischen Drehbuchautoren und (WGA) ruft zum Protest gegen die vier großen Künstleragenturen auf. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, rät sie ihren Mitgliedern, ihre Agenten und Agentinnen kurzerhand zu feuern. Über 7.000 sind diesem Aufruf bisher nachgekommen.
Auslöser des Streits sind die sogenannten „Packaging Deals“. Dabei wird nicht nur das über Werk eines einzelnen Drehbuchautors verhandelt, sondern auch weitere Beteiligte, wie Regisseurin und Schauspieler werden zu einem Paket zusammengefasst. Denn das ließe sich leichter verkaufen. Die WGA meint, dass die Agenten dadurch keinen Anreiz mehr hätten, das Beste für ihre einzelnen Mitglieder rauszuholen. Dadurch seien die Gehälter stark gesunken.
Statt den besten Deal für ihre Kunden auszuhandeln, machen die Agenturen ihre eigenen Geschäfte. Geschäfte, die unglaublich lukrativ sind und von denen die Autoren wenig oder gar nichts wissen. – Ellen Stutzman, stellvertretende Geschäftsführerin der Writers Guild of America
Chaos in Hollywood?
Gespräche zwischen der WGA und der Interessenvertretung der Agenturen (ATA) haben bisher zu keiner Lösung geführt. Die ATA weist die Forderungen der WGA als übertrieben zurück. Sie wundert sich, warum die Packaging Methode, die seit Jahrzehnten angewendet wird, plötzlich ein Problem darstellt. Außerdem warnt sie davor, dass die streikenden Autoren Hollywood ins Chaos stürzen könnten. Ein Kompromiss zeichnet sich momentan nicht ab.
Die WGA zieht derweil vor den Superior Court und hofft, dass die Packaging Deals für illegal erklärt werden. Unterstützung erhält die WGA dabei auch vom internationalen Gewerkschaftsbund der Drehbuchautoren, dem auch der Verband Deutscher Drehbuchautoren angehört.
Über den Aufstand der Drehbuchautoren und -autorinnen in Hollywood hat detektor.fm-Redakteur Yannic Köhler mit Ellen Stutzman, der stellvertretenden Geschäftsführerin der Writers Guild of America gesprochen. Im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Lars Feyen ordnet er die Situation in Hollywood ein.
Redaktion: Yannic Köhler