Streit um das Fusion-Festival geht in entscheidende Runde
Am Donnerstag hat der Veranstalter des Fusion-Festival, der Kulturkosmos e. V., den Ordnungsbehörden sein neues Sicherheitskonzept vorgelegt. Das bisherige wurde vom zuständigen Polizeipräsidium Neubrandenburg zuvor als unzureichend kritisiert. Die Polizei hat mehr Fluchtwege und eine mobile Wache auf dem Festivalgelände gefordert.
Sowohl der Kulturkosmos als auch die Anwohner sprechen sich gegen Polizeipräsenz auf dem Gelände aus. Denn bisher verliefen die Festivals der vergangenen Jahre weitestgehend friedlich.
Im neuen Sicherheitskonzept liegt die Polizeiwache in unmittelbarer Nähe, aber nicht auf dem Festivalgelände selbst. Auch bisher gab es Polizeipräsenz in der Nähe des Festivals. Das neue Konzept ist also gar nicht so neu.
Es gibt eigentlich nichts, was nicht Herr Eulenhaupt und die Veranstalter selbst umsetzen können. – Siegfried Stang, bis 2015 Leiter der Polizeiinspektion Neubrandenburg
Zukunft der deutschen Festivallandschaft bedroht
Der ehemalige Polizeidirektor, Siegfried Stang, sieht Probleme in den Forderungen der Polizei. Rechtlich sei es den Ordnungshütern nicht erlaubt, ohne Grund in das Privatgelände einzudringen.
Sollte das Festival dann – wie es der Kulturkosmos droht – nicht mehr stattfinden können, würden sich hunderte Beteiligte wahrscheinlich neuen Projekten zuwenden. Für die Polizei bedeutet das, dass sie wohl weiter eine harte Linie fahren werden.
Wenn das aufgespaltet würde, in kleinere Festivals, würde man sicherlich auch das Begehren haben, als Polizei dort zu sein. – Siegfried Stang
Über die Zusammenarbeit des Fusion-Festivals und die Forderungen der Polizei spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Siegfried Stang. Der ehemalige Polizeidirektor hat das Festival bis 2015 polizeilich betreut.
Redaktion: Esther Stephan