ESC: Vom Schlager-Event zum Weltphänomen
Der Eurovision Song Contest ist im Grunde wie Andrea Berg: kaum einer will öffentlich zugeben, es gut zu finden – trotzdem sind die Hallen stets rappelvoll. Immerhin schauen sich ganze 220 Millionen Zuschauer das Spektakel am morgigen Samstag an. Das sind fast doppelt so viele Zuschauer wie beim Super Bowl.
Lange hat der ESC unter seinem Image als langweiliges Schlagerevent gelitten. Aber dieses Jahr soll einiges anders werden, beispielsweise die Punktevergabe:
Theoretisch könnte ein Land also sogar 24 Punkte von einem anderen einheimsen. Mit dem neuen System möchte man die Sendung um einiges interessanter und spannender gestalten und somit weltweit noch mehr Zuschauer vor die Bildschirme locken. Richtig, weltweit, denn der Eurovision ist längst kein europäisches Phänomen mehr. Die Australier beispielsweise haben die Musikshow jahrelang so begeistert verfolgt, dass sie dieses Jahr bereits zum zweiten Mal teilnehmen dürfen.
Man lernt Nie aus #Australia gehört zu #Europa #ESC #ESC2016 @Einsfestival
— Der Pep Flüsterer ® (@YodadesFCBayern) 12. Mai 2016
Deutsche Kandidatin als Außenseiterin
Aber wie stehen eigentlich die Chancen der deutschen Kandidatin Jamie-Lee Kriewitz? Da sich Deutschland als eines der „Big Five“-Länder nicht qualifizieren muss, sondern eh schon gesetzt ist, lässt sich nur schwer abschätzen, wie der Song „Ghost“ ankommt. Ein Blick in die aktuellen MTV-Charts lässt jedoch nichts Gutes vermuten. Dort steht der deutsche ESC-Song gerade einmal auf Platz 77. Da wird es wohl auch im Wettbewerb nichts mit „Germany, 12 points!“.
Der „ESC-Experte von ZDFheute auf Lebenszeit“ Dominik Rzepka hat die letzten Song Contests eifrig verfolgt und wird auch dieses Jahr ein waches Auge auf die Geschehnisse in Stockholm werfen. detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt hat sich mit ihm über seine Erwartungen unterhalten.