Identität und Ernährungspsychologie
Descartes sagt: Ich denke, also bin ich. Wenn man Professor Christoph Klotter zuhört, dann meint man hinzufügen zu wollen: Ich esse, also bin ich.
Seit Jahren schon beschäftigt sich der Ernährungspsychologe mit dem, was wir essen und wie wir essen. Und er stellt fest, dass Essen heutzutage zu einer Identitätsplattform geworden ist. Man isst zum Beispiel nicht einfach nur vegetarisch, sondern IST Vegetarier. Denn über das Essen gewinnen wir einen großen Teil unserer kulturellen und sozialen Zugehörigkeit.
Essen ist Liebe
Schließlich seien essen und trinken Urerfahrungen des Menschen, so Klotter. Für den Säugling sei die Nahrungsaufnahme deshalb gleichbedeutend mit Liebe. Wer heute versucht über das Essen Stress abzubauen, sich glücklich und geliebt zu fühlen, greift unbewusst auf eine Erfahrung zurück, die oft viele Jahre zurückliegt.
Doch was ist eigentlich mit gesunder Ernährung? Die Erkenntnisse aus der Ernährungspsychologie mögen überraschen: Wie, wann und mit wem man isst, ist für die Gesundheit ebenso wichtig, wie das Essen selbst.
In der neuen Folge unseres Food-Podcasts Feinkost dreht sich alles um die Ernährung jenseits der bloßen Nahrungsaufnahme. Gemeinsam mit dem Ernährungspsychologen Christoph Klotter tauchen die detektor.fm-Moderatorinnen Sara Steinert und Theresa Bäuerlein ein in die Psychologie des Essens. Ein Gespräch über Diäten, Identitäten und die Frage, warum Franzosen im Schnitt länger leben als Deutsche.
Redaktion: Sara Steinert und Jan Philipp Wilhelm